Tüv schlägt Alarm: Deshalb fallen immer mehr Autos durch

Mehr als jedes fünfte Fahrzeug fällt durch: Warum die Durchfallquote beim Tüv in Deutschland mittlerweile rasant ansteigt.
von  Ralf Müller
Autos auf der A8 bei Irschenberg: Nicht alle sind taufrisch.
Autos auf der A8 bei Irschenberg: Nicht alle sind taufrisch. © imago

Der technische Zustand der Pkw in Deutschland verschlechtert sich kontinuierlich. 21,5 Prozent der Fahrzeuge fallen nach dem jüngsten Tüv-Report bei der Hauptuntersuchung mit "erheblichen" oder "gefährlichen Mängeln" durch und erhalten keine Plakette, teilte Tüv-Verbandsgeschäftsführer Joachim Bühler am Donnerstag mit.

2022 waren es noch 17,9 Prozent. Grund dafür sei das ständig steigende Durchschnittsalter der Fahrzeuge. Während ein zur Untersuchung vorgestellter Pkw im Jahr 2000 noch 6,9 Jahre alt war, haben die Prüfer heute Autos vor sich, die im Schnitt 10,6 Jahre auf dem Blech haben.

Zahlreiche Autos sind älter als 15 Jahre

27,4 Prozent der 49,5 Millionen in Deutschland zugelassenen Pkw sind sogar älter als 15 Jahre, berichtete Bühler. Die durch technischen Fortschritt erreichte Sicherheit werde durch die Alterung der Fahrzeugflotte wieder zunichtegemacht.

Dass die technischen Mängel mit zunehmendem Fahrzeugalter steigen, ist eine Binsenweisheit und lässt sich durch die Tüv-Statistik eindrucksvoll belegen: Während ein Zehntel der vier bis fünf Jahre alten Fahrzeuge bei der Hauptuntersuchung Mängel zeigt, sind es bei den 16- bis 17-jährigen 36,2 Prozent.

Die häufigsten Beanstandungen betreffen Mängel an der Beleuchtung, Ölverluste von Motor und Getriebe, Achsaufhängung sowie Bremsscheiben.

Nachlassende Bremswirkung bei Elektroautos

Der TÜV-Report, der die Prüfergebnisse von Juli 2024 bis Juni 2025 zusammenfasst, gibt erstmals auch Auskunft über die Erfahrungen mit 18 verschiedenen Elektro-Modellen. Abweichend von den Verbrenner-Pkw wurden bei ihnen öfter Probleme mit den Bremsen festgestellt, weil die Rekuperation einen Teil der Bremswirkung übernimmt, was zu nachlassender Bremswirkung führen kann.

E-Auto-Fahrer sollten öfter mal kräftig bremsen, empfiehlt der Tüv. Auch das in der Regel höhere Gewicht von E-Autos macht sich bei verschiedenen Bauteilen negativ bemerkbar.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.