Tüftler aus Bayern entwickeln die App „wuidi Wildwechsel-Radar“"

Die Anwendung „wuidi“ soll Autofahrer vor Gefahren-Gebieten warnen und zeigen, was im Ernstfall zu tun ist. Am Montag stellen die drei Macher ihre Entwicklung offiziell vor.
von  Rosemarie Vielreicher
Wenn das Reh im Scheinwerferlicht auftaucht, ist es meist zu spät. Die App „Wuidi“ warnt frühzeitig
Wenn das Reh im Scheinwerferlicht auftaucht, ist es meist zu spät. Die App „Wuidi“ warnt frühzeitig © wuidi Wildwechselradar

Alle zwei Minuten kracht in Deutschland ein Auto mit einem Wildtier zusammen. Rein theoretisch jedenfalls. Das hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft jüngst errechnet. 2015 hat es demnach rund 263 000 Kollisionen mit Rehen, Wildschweinen und anderen Wildtieren gegeben.

Jeder Wildunfall ist einer zu viel, finden drei junge Burschen aus Bayern. Nicht zuletzt, weil sie im Jahr 2014 auf dem Heimweg von Linz selbst einen solchen Unfall hatten, wie der Wahl-Münchner Alfons Weinzierl (29) der AZ erzählt. Deswegen haben er, Alexander Böckl (28) und Jozo Lagetar (30) sich entschlossen, eine Wildunfall-App zu entwickeln. Und zwar gleich für ganz Bayern. Den kostenlosen Service haben sie „wuidi – das Wildwechselradar“ getauft. Mit dieser App sollen Wildunfälle verhindert und im Ernstfall schnell und einfach abgewickelt werden.

Die App nutzt dabei sowohl Autofahrern als auch Jägern. Wer durch ein Gebiet mit erhöhtem Wildwechsel fährt, wird von der App gewarnt – durch Vibration, visuelle und akustische Warnsignale. Diese hat Bayern3-Moderator Bernhard Fleischmann eingesprochen.

Ob eine Region besonders gefährdet ist, ermittelt die App mithilfe von vergangenen Wildunfällen und mit von Jägern eingepflegten Daten. Die wiederum bekommen eine Benachrichtigung, wenn in ihrem Revier ein Wildunfall passiert – und können so leichter das angefahrene Wildtier finden.

„Zudem erhält man mit der App eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, was nach dem Unfall zu tun ist, und abhängig vom Standort den zuständigen Ansprechpartner“, erklärt Weinzierl. Das könne etwa die verantwortliche Polizeidienststelle oder der Jagdrevier-Verantwortliche sein.

Die drei Macher wollen die App an diesem Montag ganz offiziell mit dem Bayerischen Innenministerium auf der Bayerischen Verkehrssicherheitskonferenz in München vorstellen. Dann wird auch die bayernweite Testphase beendet. Insgesamt haben 1800 Testnutzer im Freistaat die App ausprobiert.

Für die Idee haben die drei übrigens schon den ersten Preis beim Businessplan-Wettbewerb „Ideenreich“ gewonnen.


Die App „wuidi Wildwechsel-Radar“ ist kostenlos und wird ab kommenden Montag für Android offiziell angeboten. Apple soll in Kürze folgen. Mehr Infos im Netz unter www.wuidi.de.

 

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