Trotz zweitem Michelin-Stern: "Schwingshackl Esskultur" schließt
Bernried - Grund für die plötzliche Schließung des "Schwingshackl Esskultur" ist, dass Küchenchef Erich Schwingshackl das Feinschmecker-Lokal im niederbayerischen Bernried (Landkreis Deggendorf) verlässt. Hintergrund seien Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gesellschaftern, sagte er am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.
Er und seine Lebensgefährtin hätten weiter Gourmetkost anbieten wollen, Mitgesellschafter Peter Krauß eine einfache Küche. „Das bin ich nicht, dafür liebe ich meinen Beruf zu sehr“, betonte Schwingshackl. Krauß sagte, es gebe keine Meinungsverschiedenheit.
Medien hatten zuvor über den Fall berichtet. „Schwingshackl Esskultur“ war vor rund drei Wochen vom Restaurantführer „Michelin“ von einem auf zwei Sterne hochgestuft worden. „Da ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte der Küchenchef damals. Eigentlich habe er nun richtig Vollgas geben wollen. „Aber ich kann nicht etwas betreiben, wenn nicht alle hundertprozentig dahinterstehen.“
Die schöne Strahlkraft der Sterne sei nun dahin. „Sicher ist es nicht angenehm“, sagte er. Das „Schwingshackl Esskultur“ werde es nicht mehr geben – ohne Koch kein Restaurant. Er sei auf der Suche nach einem neuen Objekt. Der Koch setzt auf seinen guten Ruf in der Branche. „Ich werde in einem anderen Haus nicht anders kochen.“ Eine Belastung sei der zweite Stern nicht gewesen, im Gegenteil, sagte Schwingshackl.
Krauß bestätigte, dass er auf eine gutbürgerliche Küche und nicht mehr auf Gourmet habe setzen wollen. „Es hat nicht mehr in die Politik gepasst“, sagte er. Natürlich sei der Zeitpunkt der Schließung ungünstig. Er gab aber zu bedenken, dass das Restaurant wegen des zweiten Sterns auch hätte vergrößert werden müssen.
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