Trainer Keller: Spieler schlimm, die Wappen am Trikot küssen

Ingolstadt (dpa/lby) - Ingolstadts Trainer Jens Keller hat einen sehr nüchternen Blick auf das Profitum entwickelt und kann mit angeblicher Fußball-Romantik nichts anfangen. "Ich bin jetzt seit über 30 Jahren im Profibereich, da wird man realistisch. Ich verdiene mein Geld hier und bin keiner, der sagt: 'Das ist mein Herzensverein.' Ich finde auch die Spieler schlimm, die ihr Wappen am Trikot küssen. Weil ich sage: 'Heute liebst du den Klub - und morgen willst du weg? Nein, sei Profi, gib alles für dein Geld, um das Maximale für dich und den Verein herauszuholen. Aber hör mit dieser Show auf", kritisierte der 48-Jährige im Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag).
Keller hatte in der Winterpause den langjährigen Kapitän Marvin Matip aussortiert. Der Verteidiger kritisierte daraufhin den Umgang mit ihm als Rekordspieler des Fußball-Zweitligisten. "Dankbarkeit ist im Fußball, dass ich jeden Monat mein Gehalt kriege, und das über die Zeit hinweg, die ich da bin. Es gibt im Fußball keine Dankbarkeit", sagte Keller.