Tragödien auf vier Beinen: Wer hat die süßen Hunde ausgesetzt?

Audio von Carbonatix
Ferienschicksale: Sie sind angebunden auf Parkplätzen oder in Parks – das Tierheim ist voll
NÜRNBERG Mit seinen treuen Hundeaugen suchte Adonis den Annapark in der Nürnberger Südstadt ab. Doch der Schlittenhund wartete vergeblich. Weder Herrchen noch Frauchen kamen zurück. Sie hatten ihn angebunden und sich einfach aus dem Staub gemacht. Nun sitzt der ausgesetzte Vierbeiner im Tierheim – das traurige Ferienschicksal ist kein Einzelfall!
„Das Tierheim platzt zur Zeit aus allen Nähten“, schildert Leiter Denny Baruch die Situation. Wir haben 15 Fundhunde, normalerweise sind es zwischen drei und sechs.“ Allein im Juli gab es neun Fundhunde, von denen man nichts weiß, außer, wo sie gefunden wurden. Die namenlosen Findlinge bekamen einen Namen und einen Zwinger – und hoffen auf ein neues Zuhause.
Fiese Händler lassen die Tiere oft einfach zurück
Wie Zoe, ein kleines Hundemädchen, das von einem Nürnberger auf einem Parkplatz in Tschechien gefunden und ins Tierheim gebracht wurde. „Wenn die Händler, die Tiere nicht verkaufen, lassen sie sie oft einfach zurück“, weiß Baruch. Ronja, ein Beagle-Mischlingswelpe, hat Glück, dass sie noch lebt. Sie lief herrenlos am Nürnberger Verkehrsknotenpunkt „An den Rampen“ herum.
Herzlos ausgesetzt wurde auch Arno, ein verängstigter Dackelmischling. Urlauber fanden ihn angebunden an der Autobahn-Raststätte Nürnberg-Feucht und brachten ihn in die Stadenstraße. „Er hat extrem Angst vor Männern, wir wissen nicht, was ihm angetan worden ist“, so Baruch.
Glück hatte Walter, ein ungefähr zwei Jahre alter, pechschwarzer Labrador-Mischling. Er war auf der Wöhrder Wiese angebunden worden. Zehn Tage hätte sein Besitzer Zeit gehabt, ihn wieder zu sich zu nehmen. Doch er meldete sich nicht. Gestern bekam Walter eine neue Familie. Sie holte ihn aus dem Tierheim ab. Adonis in der Box daneben, wartet noch immer...
Andrea Uhrig
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