Totschlag an vierjährigem Stiefsohn: 26-Jährige verurteilt

Ein vierjähriger Bub stirbt in seinem Elternhaus. Der Verdacht richtet sich schnell gegen die Stiefmutter. Nun ist die 26-Jährige in Weiden zu einer neunjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.
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Eine Statue der Justitia steht neben Aktenbergen. Foto: Volker Hartmann/dpa/Symbolbild
dpa Eine Statue der Justitia steht neben Aktenbergen. Foto: Volker Hartmann/dpa/Symbolbild

Weiden (dpa/lby) - Für den gewaltsamen Tod ihres Stiefsohnes ist eine 26 Jahre alte Frau in der Oberpfalz zu neun Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Die Strafkammer des Landgerichts Weiden sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass die gebürtige Philippinin den Buben im vergangenen November gewürgt und erstickt hat, wie ein Justizsprecher sagte. Dass Dritte in das Haus der Familie in Eschenbach (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) eingedrungen sind und das Kind getötet haben, schloss die Kammer aus.

Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor auf zehn Jahre Haft wegen Totschlags plädiert, die Verteidiger der Frau forderten einen Freispruch. In ihren letzten Worten hab die Frau am Donnerstag an, nach wie vor nicht zu wissen, was in jener Nacht mit ihrem Stiefsohn passiert sei. Zudem fürchte sie, nun ihren Mann und die übrigen drei Kinder zu verlieren, sagte sie laut Gerichtssprecher.

Vater des Vierjährigen ist ein US-Soldat, der sich zum fraglichen Zeitpunkt seit einigen Wochen in seiner Heimat aufhielt. Zur Familie gehören zwei weitere Kinder des Amerikaners sowie ein gemeinsames Kind des Paares.

Das Gericht stützte sich bei seinem Urteil maßgeblich auf die Ausführungen eines Rechtsmediziners, nach denen der Bub am Hals gewürgt wurde und daraufhin erstickt ist. Dass das Kind eine unbekannt gebliebene Vorerkrankung hatte oder von einem seiner Geschwister getötet wurde, schloss die Kammer ebenfalls aus.

Das Motiv für die Tat sah das Gericht in einer psychischen und physischen Überforderung der Frau alleine mit vier Kindern. Sie soll die Kinder zudem unterschiedlich behandelt und auch geäußert haben, die drei Stiefkinder zurück in die USA zu deren leiblicher Mutter schicken zu wollen.

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