Totes Baby im Müllsack

Das erst wenige Tage alte Mädchen wird an einem Donauwehr im Landkreis Neuburg entdeckt – jetzt wird es erst mal obduziert.
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Hier wurde das Baby in einem Müllsack gefunden
NDR/Michael Petersohn Hier wurde das Baby in einem Müllsack gefunden

RENNERTSHOFEN - Das erst wenige Tage alte Mädchen wird an einem Donauwehr im Landkreis Neuburg entdeckt – jetzt wird es erst mal obduziert.

Es ist Samstag, acht Uhr in der Früh, für die Putzkolonne am Wasserkraftwerk Bertoldsheim beginnt die Frühschicht. Die Arbeiter ziehen angeschwemmten Müll und Holzstücke aus der Staustufe an der Donau. Dann entdeckt einer eine Plastiktüte. Doch es steckt kein Müll darin. Es sind die sterblichen Überreste eines Säuglings, die Leiche eines erst vor Kurzem geborenen Mädchens.

Am Montagmittag wurde die Baby-Leiche aus Bertoldsheim nahe Rennertshofen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) von der Rechtsmedizin München obduziert. „Der Körper war noch nicht verwest“, sagt eine Polizeisprecherin des zuständigen Polizeipräsidiums in Ingolstadt. Das Mädchen war also noch nicht lange im Wasser gelegen. Wie lange, muss noch ermittelt werden. Und auch diese Frage ist völlig unklar: Wer konnte so herzlos sein, ein Baby in einen Müllsack zu stecken und in die Donau zu werfen?

Die Obduktion der Leiche (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet) muss nun klären, ob der Säugling jemals gelebt hat. Polizeisprecherin Michaela Grob: „Wenn das Kind eine Totgeburt ist, liegt kein Strafbestand vor.“ Ganz anders jedoch, sollte das Kind gelebt haben. „Wenn es nach der Geburt am Leben war, dann liegt wohl ein Gewaltverbrechen vor“, erklärt Grob. Bislang werde dies jedoch erst noch ermittelt. Die Hintergründe des Falls sind vollkommen un klar.

Nach dem grausigen Fund steht das Dörfchen Bertoldsheim unter Schock. „Das ist so schlimm“, seufzt ein Feuerwehrmann, der Montag früh selbst am Tatort war. Die Kripo Ingolstadt sicherte den ganzen Vormittag über Spuren am Staudamm und befragte Arbeiter des Kraftwerks, das für die Deutsche Bahn Strom fördert.

Der Arbeiter, der am Morgen den toten Säugling gefunden hatte, wird vom Kriseninterventionsteam betreut. Mit einem Haken hatte er Holzstücke aus dem Wasser gezogen. Auch die Plastiktüte am Staudamm hatte er zunächst für angeschwemmten Müll gehalten. Doch es war das Grab eines kleinen Mädchens.

rke

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