Tote Allgäuerin: Die Polizei jagt jetzt ihren Mann

Andrea W. galt seit September als vermisst, am vergangenen Samstag fand die Polizei die 36-Jährige tot in ihrem rosa Haus in Jengen bei Buchloe. Jetzt suchen die Ermittler ihren Mann - und die gemeinsame fünfjährige Tochter.
von  Abendzeitung
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BUCHLOE - Andrea W. galt seit September als vermisst, am vergangenen Samstag fand die Polizei die 36-Jährige tot in ihrem rosa Haus in Jengen bei Buchloe. Jetzt suchen die Ermittler ihren Mann - und die gemeinsame fünfjährige Tochter.

Der 35-jährige Ägypter namens Achmed werde mit internationalem Haftbefehl wegen Mordverdachts gesucht, sagte ein Polizeisprecher in Kempten am Dienstag. Die Polizei geht davon aus, dass er sich in seiner Heimat Ägypten versteckt -mit der gemeinsamen fünfjährigen Tochter Laila. Auch die Nachbarn denken das: "Der hat die Laila wahrscheinlich mitgenommen", sagt ein Jengener der AZ.

Polizeibeamte hatten die Leiche der 36-jährigenAndrea W. am Samstagnachmittag im gemeinsamen Haus im Tulpenweg in Jengen bei Buchloe (Ostallgäu) gefunden. Todesursache: Gewalteinwirkung gegen den Hals. Was das genau heißt, wollte die Polizei nicht sagen.

Das Paar war am 8. September verschwunden. Dann meldete sich Achmed W. bei Verwandten seiner Frau, die auch in Jengen leben: Sie machten einen gemeinsamen Urlaub in seiner Heimat Ägypten, es habe aber einen Unfall gegeben. Er brauche Geld. Die Familie überwies ihm einen Betrag - wie hoch er ist, wollte die Polizei nicht sagen.

Auf einmal sitzt Andrea W. angeblich im Gefängnis

Am vergangenen Freitag behauptete Ahmed W. am Telefon plötzlich: Seine Frau säße im Gefängnis in Ägypten. Bei dem Unfall habe sie einen Mann getötet. Achmed W. forderte wieder Geld. Die Polizei in Kempten begann, zu ermitteln- und durchsuchte dabei auch das Haus des Paares in Jengen - dort fanden die Beamten die Leiche.

In Jengen ist der Schock groß: "Man hat vom Familiären nichts gemerkt", sagt der Nachbar der Familie. "Sie haben auch an Nachbarschaftstreffen teilgenommen." Das Paar war seit ungefähr sieben Jahren verheiratet, wohnte seit etwa drei Jahren im kleinen Dorf südlich von Buchloe. "Sie haben das Haus selbst renoviert", sagt der Nachbar, "schön haben sie das gemacht."

Laila ging im Nachbarort in den Kindergarten. "Sie war ein sehr intelligentes und liebenswertes Kind." Lailas Mutter Andrea, laut dem Nachbar eine schöne Frau mit dunkelblonden Haaren, war das einzige Kind ihrer Eltern. Ihr Vater starb schon früher, jetzt hat Andreas Mutter ihre eigene Tochter überlebt.

T. Gautier

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