Tot nach der Klassenfeier

Michael S. war auf dem Heimweg von einer Klassenfeier in Ingolstadt im Zug eingeschlafen und zwei Stationen zu weit gefahren. Von Reichertshausen wollte er an der Bahnstrecke zurück nach Wolnzach laufen. Dabei wurde er von einem Zug erfasst und getötet.
von  Abendzeitung
Michael S.
Michael S. © privat

WOLNZACH - Michael S. war auf dem Heimweg von einer Klassenfeier in Ingolstadt im Zug eingeschlafen und zwei Stationen zu weit gefahren. Von Reichertshausen wollte er an der Bahnstrecke zurück nach Wolnzach laufen. Dabei wurde er von einem Zug erfasst und getötet.

Erst am Dienstagnachmittag fand ein Eisenbahner zufällig die Leiche des seit Tagen vermissten Gymnasiasten. Michael und seine Freunde hatten im Klenzepark in Ingolstadt gefeiert. Zeugen sahen ihn zuletzt gegen 22 Uhr. Der Gymnasiast war nicht mehr ganz nüchtern. Er nahm deshalb den Zug nach Wolnzach, wo auch sein Auto am Bahnhof stand. „Manchmal", so berichten Freunde, „ist er auf der Fahrt eingeschlafen und dann erst in München wieder aufgewacht."

Müdigkeit oder Alkohol?

Dasselbe passierte ihm vermutlich auch am Freitagabend. Michael S. wachte erst in Reichertshausen auf. In der Dunkelheit wollte er an der Bahnstrecke zwei Stationen zurück nach Wolnzach laufen. War es die Müdigkeit oder der Alkohol? Michael S. überhörte hinter sich einen herannahenden Zug. Kurz hinter dem Bahnhof Reichertshausen wurde er von der Lok erfasst und über den Bahndamm in ein angrenzendes Gebüsch geschleudert. Der Schüler war vermutlich auf der Stelle tot.

Als Michael auch am nächsten Morgen noch nicht Zuhause war, erstatteten die Eltern eine Vermisstenanzeige. Freunde suchten im Internet nach Hinweisen, wo der 18-Jährige geblieben war. Am Dienstagnachmittag fand ein Elektriker der Bahn bei einem Kontrollgang zwei Turnschuhe auf den Gleisen, dazu einen abgetrennten Finger. Ein paar Meter weiter in einem Gebüsch fand er dann Michael.

Ralph Hub

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