Toll: Ein Start-Paket für Nürnbergs Babys

Neugeborene sind für die Stadt bares Geld wert. Deshalb gibt es Gutscheine, ein Buch – und Erziehungshilfen
von  Abendzeitung
Doris Reinecke vom Bündnis für Familie zeigt das dem Willkommenspaket, das im letzten Jahr fast 7.000 Familien erhalten haben.
Doris Reinecke vom Bündnis für Familie zeigt das dem Willkommenspaket, das im letzten Jahr fast 7.000 Familien erhalten haben. © Berny Meyer

Neugeborene sind für die Stadt bares Geld wert. Deshalb gibt es Gutscheine, ein Buch – und Erziehungshilfen

NÜRNBERG Für die Stadt ist jeder Bürger bares Geld wert. Um Paaren das Elternsein schmackhaft zu machen, erhält jedes Nürnberger Baby jetzt ein Willkommenspaket. Eine tolle Idee...

„Liebe Eltern, zur Geburt Ihres Kindes gratuliere ich Ihnen und heiße Ihr Kind in unserer Stadt herzlich willkommen.“ So beginnt das Willkommensschreiben von OB Ulrich Maly, das frisch gebackene Eltern mit dem Willkommenspaket erhalten. Das Geschenk beinhaltet eine Familienkarte, Gutscheine für Museen, Schwimmbäder und zahlreiche Veranstaltungen. Und das Buch „Kind will kommen!“. Es soll Eltern mit kleinen Orientierungshilfen in der Erziehung den Start ins Familienleben erleichtern.

Im Jahr 2010 ging diese kleine Aufmerksamkeit an stolze 6.081 Babys, die in Nürnberg geboren wurden. Zusätzlich bietet die Stadt viele Hilfen an. Kindertagesstätte, Beratungsstellen für Erziehungsfragen und sogar Familienbildungsstage (heuer am 9. April im Jugendamt), in denen die wichtigsten und am häufigsten gestellten Fragen rund um das Leben mit dem Nachwuchs geklärt werden.

In anderen Gemeinden gibt's sogar Geld

In anderen Gemeinden wird sogar der Geldbeutel geöffnet. In den nordrhein-westfälischen Städten Breckerfeld und Olpe erhalten Eltern pro Kind einen Barzuschuss von 4.000 Euro. Aber das Ganze ist auch nicht völlig uneigennützig. Denn wie hoch die Finanzleistungen sind, mit denen das Land die Kommunen unterstützt, richtet sich nach der jeweiligen Einwohnerzahl. Bayern verteilte so zuletzt 2,6 Milliarden Euro an so genannten Schlüsselzuweisungen an seine Gemeinden. Deshalb ist die Steigerung der Kinderzahlen ein Anliegen der Städte – wie auch der Versuch, mehr Menschen aus anderen Regionen für sich zu gewinnen.

Momentan haben 495.638 Leute ihren Hauptwohnsitz in Nürnberg eingetragen. Und mit einem Nebenwohnsitz sind weitere 6.828 verzeichnet. „Das sind vor allem Studenten, die ihren Hauptwohnsitz noch in ihrer alten Heimat haben“, erklärt Olaf Kuch, Leiter des Einwohnermeldeamts in Nürnberg. Damit sie auch ihren Hauptwohnsitz in Nürnberg anmelden, gibt es auch für sie besondere Angebote. So zum Beispiel eine Semesterfahrkarte, die kostenlose Fahrten mit der VAG ermöglicht. Oder eine Freikarte für die Freibadsaison.

Der Trend geht zurück in die Stadt

Olaf Kuch zeigt sich im Hinblick auf die Zukunft optimistisch: „Anders als noch vor zehn Jahren geht der Trend eindeutig wieder zurück in die Stadt“, freut er sich. So seien allein seit dem Jahr 2005 um die 30.000 Menschen nach Nürnberg gezogen. Und nur ungefähr 24.000 haben die Stadt verlassen.

Friederike Wiesinger

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