Todkranker Club-Star: Sein Traum wurde wahr
NÜRNBERG - „Er war ein positiv Verrückter“, sagt Club-Legende Dieter Nüssing über seinen ehemaligen Team-Kameraden Gerhard „Gerry“ Neef. Jetzt gab es eine tolle Überraschung: »Gerry« Neef traff auf den alte Weggefährten.
Der Club-Keeper Kasten, einst eine schillernde Persönlichkeit, leidet an Kehlkopfkrebs – Endstadium.Nicole Voigt, 2. Vorsitzende des FCN-Fanclubs „Die Legenden“, kennt Gerry Neef schon lange. „Einige aus unserem Club haben unter ihm trainiert“, sagt sie, „und wir haben den Kontakt immer aufrecht erhalten.“ In zahlreichen Gespräche hat Voigt so herausgefunden, dass sich Gerry Neef nichts sehnlicher wünschte, als noch einmal seine alten Teamkollegen und Weggefährten zu treffen. Dieser Traum sollte schon bald in Erfüllung gehen.
Drei Monate plante die engagierte Club-Fanfrau den Event, konnte schließlich, unterstützt von Dieter Nüssing, die Ex-Cluberer Manfred Rüsing, Jan Majkowski, Klaus Mösle, Hugo Faul, Paul Derbfuß, Dieter Eckstein, Klaus Müller, Kurt Geizner, Herbert Schweers, Max Müller, Christian Rother, Ferdinand Wenauer, Sepp Brunner und Dieter Hannakamp zur großen Überraschungs-Truppe zusammentrommeln. Am Samstag lockte Nicole den Gerry dann unter dem Vorwand, der Fanclub „Die Legenden“ feiere seinen offiziellen Einstand, in die Sportgaststätte ESV Flügelrad in Nürnberg-Finkenbrunn.
„Die Legende lebt“
Zum Club-Song „Die Legende lebt“ wurden hier erst drei der großen Fahnen hereingetragen, die normalerweise vor den Club-Spielen geschwenkt werden. Unter den ungläubigen Augen Neefs folgten ihnen seine alten Weggefährten, FCN-Vizepräsident Sigi Schneider und Club-Zeugwart Günter „Chicco“ Vogt.
Den Tränen nahe begrüßte Gerry Neef seine Kumpels: „Ich freu’ mich so!“ Wegen seiner schweren Krankheit hatte sich Neef, dem das Sprechen sichtlich schwer fiel, in den letzten Jahren sehr zurückgezogen. „Wir hatten nicht mehr viel Kontakt“, sagt auch Dieter Nüssing. Deshalb hatten sie sich umso mehr zu erzählen.
„Gerry hat trainiert wie ein Teufel“, erinnert sich Nüssing an die Zeiten von 1973 bis 1975, „aber er hat auch gerne den Lüsten des Lebens gefrönt“. Unter diesen Umständen könnte auch dieses Ereignis zustande gekommen sein: „Einmal hat der Gerry nachts einen Unfall in Zabo gebaut. Da ist er mit dem Auto in ein Trafohäuschen gerauscht – und der ganze Stadtteil hatte keinen Strom mehr“, lacht Nüssing.
Bis ein Uhr plauderten die Kameraden aus dem Club-Nähkästchen. Neef: „Mein Traum ist in Erfüllung gegangen, vielen Dank!“
kes
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