Todesspritze für Giraffen-Bulle Charly

Arthrosen in den Beinen sorgten für qualvolle Schmerzen – das Tier konnte kaum noch stehen. Schwarze Serie des Zoos setzt sich fort
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Da ging es „Charly“ noch besser: Der Bulle scheucht zwei Straußen davon.
Berny Meyer Da ging es „Charly“ noch besser: Der Bulle scheucht zwei Straußen davon.

Arthrosen in den Beinen sorgten für qualvolle Schmerzen – das Tier konnte kaum noch stehen. Schwarze Serie des Zoos setzt sich fort

NÜRNBERG Die Serie der tödlichen Tragödien im Nürnberger Tiergarten reißt einfach nicht ab: Jetzt musste der Giraffen-Bulle „Charly“ eingeschläfert werden – das erst 13 Jahre alte Tier (Lebenserwartung in Gefangenschaft bis über 30 Jahre) litt seit Jahren unter Gelenk-Problemen. Zuletzt konnte „Charly“ nur noch unter größten Anstrengungen kurzzeitig aufstehen und lag meistens am Boden. Bereits am vergangenen Freitag setzten die Tierärzte die Todesspritze und machten seiner Qual ein Ende. Die Obduktion des toten Tieres ergab: An allen vier Beinen waren die Gelenke angegriffen – teilweise fanden die Tier-Pathologen Arthrosen.

Alle drei Nachkommen „Charlys“ leben noch im Tiergarten

Damit findet eine Zucht-Erfolgsgeschichte ein trauriges Ende: Der 1995 in Kopenhagen geborene „Charly“ hatte mit den Giraffen-Damen „Lilly“ und „Kibali“ dreifach für Nachwuchs gesorgt, zuletzt war im vergangenen August der kleine Giraffen-Bulle „Epesi“ vor den Augen der Besucher im Freigehege geboren worden. Alle drei Nachkommen „Charlys“ leben noch im Nürnberger Tiergarten.

Mit „Charlys“ Tod setzt sich die schwarze Serie des Tiergartens fort: Erst vor zwei Wochen waren fünf Pinguine der Dauer-Kälte zum Opfer gefallen. Im Jahr 2008 hatte Tiergarten-Chef Dag Encke vier tote Eisbären-Babys zu beklagen (zwei im Januar, zwei im Dezember), außerdem den Tod eines Schabracken-Tapirs.

Besonders mysteriös war der Tod der Kleinen Panda-Bären im Februar. Zunächst war vermutet worden, ein unbekannter Tierhasser habe das Katzenbären-Paar ermordet. Später stellte sich heraus: Es waren wohl die im gleichen Gehege lebenden Muntjak-Hirsche.

Traurige Todes-Serie am Schmausenbuck

Im August musste die Elefanten-Dame „Kiri“ eingeschläfert werden, nachdem sie von ihrer Artgenossin „Yvonne“ umgeschmissen worden war. Bei einer toten Gepardin stellte die Pathologin die Rinderwahn-ähnliche Krankheit FSE fest. Außerdem starb ein neugeborener Delphin an Unterzuckerung.

Seit Jahren reiht sich im Delphinarium ein Todesfall an den anderen: Allein im Jahre 2006 verlor der Tiergarten hier drei Delphin-Babys und ein Muttertier.

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