Todesköder: "Verdeckt" gegen die Hundehasser

Im südwestlichen Umland von München verunsichern seit Monaten Hundehasser mit tödlichen Ködern die Hundebesitzer. Wie Hundehalter und Polizei gegen die Täter vorgehen.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Jagd auf den Hundehasser! Die Germeringer Polizei und die beiden Praktikantinnen Alexandra und Sarah haben ein Plakat entworfen, das Hundebesitzer warnen soll.
Martha Schlüter Jagd auf den Hundehasser! Die Germeringer Polizei und die beiden Praktikantinnen Alexandra und Sarah haben ein Plakat entworfen, das Hundebesitzer warnen soll.

Hundehasser legen immer wieder einmal Köder mit Gift oder Rasierklingen aus. Doch südwestlich von München werden seit dem vergangenen Jahr so viele Köder entdeckt, dass viele Tierbesitzer in der Region völlig verunsichert sind.

Starnberg/Germering – Im südwestlichen Umland von München verunsichern seit Monaten Hundehasser mit tödlichen Ködern die Hundebesitzer. Zuletzt hatten Hunde in Tutzing und Starnberg mit Rasierklingen präparierte Fleischbällchen gefressen. Da die Tiere die Köder jedoch wieder ausspuckten, überlebten die Hunde.

Der Leiter der Starnberger Polizeiinspektion, Norbert Reller, sagte am Mittwoch, dass insbesondere die Zunahme ähnlicher Fälle bedenklich sei. „Die Ausbreitung schockiert mich.“ Bereits im vergangenen Jahr gab es am Starnberger See eine Serie von elf Fällen mit Ködern, die Schneckenkorn enthielten. Ein Hund starb damals.

Auch im benachbarten Landkreis Fürstenfeldbruck fahndet die Polizei derzeit nach einem Täter, der seit Monaten Giftköder auslegt. Die Polizei in Germering bearbeitet 13 Fälle, in einem Fall starb ein Vierbeiner. Allerdings habe es auch in benachbarten Gemeinden weitere Giftköder geben, sagte Andreas Ruch von der Germeringer Polizei. Insgesamt seien bereits drei Tiere tot.

In Germering wurden im März Plakate aufgehängt, auf denen auf die Gefahr hingewiesen wird. Zudem haben sich rund 120 Hundebesitzer getroffen, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Die Tierhalter haben beispielsweise gemeinsame Patrouillen vereinbart. Die Menschen seien sehr sensibilisiert, erklärte Ruch. Seitdem die Plakate vor rund drei Wochen aufgehängt wurden, gab es keine neuen Fälle. „Derzeit ist Ruhe“, meinte Ruch.

Die Ermittler sehen keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den Fällen im Raum Germering und bei Starnberg. Es handele sich wohl um unterschiedliche Täter, Polizeichef Reller vermutet eher „Trittbrettfahrer“. Die Inspektionen schicken mittlerweile auch Beamte in Zivil zu Spaziergängen los, um die Hundehasser zu fassen. Details des Konzeptes will Renner nicht nennen – nur soviel: „Wir arbeiten verdeckt, jeden Tag.“

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.