Tod um Mitternacht: 67-Jähriger verunglückt auf Zugspitze

Ein Bergsteiger verirrt sich auf der Zugspitze und stürzt in der Dunkelheit 150 Meter in die Tiefe. Dabei war der Mann schon fast am sicheren Ziel. Der 67-Jährige aus NRW ist das 5. Todesopfer, dass innerhalb von nur 19 Tagen im Landkreis Garmisch tödlich verunglückt ist.
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Ein Bergsteiger verirrt sich auf der Zugspitze und stürzt in der Dunkelheit 150 Meter in die Tiefe. Dabei war der Mann schon fast am sicheren Ziel. Der 67-Jährige aus NRW ist das 5. Todesopfer, dass innerhalb von nur 19 Tagen im Landkreis Garmisch tödlich verunglückt ist.

GARMISCH–PARTENKIRCHEN „Mir geht es gut, ich steige zur Knorrhütte ab“, meldete sich Siegfried K. kurz vor Mitternacht über Handy bei seiner Frau. Minuten später war der 67-jährige Bergsteiger aus der Nähe von Soest (NRW) tot. Er hatte auf der Tour durch die Höllentalklamm rauf zum Zugspitzgipfel die Orientierung verloren. In der Dunkelheit übersah er in der Nacht zum Samstag einen Abgrund und stürzte 150 Meter in die Tiefe.

Die Serie tödlicher Bergunfälle im Landkreis Garmisch reißt damit nicht ab: Innerhalb von 19 Tagen starben fünf Menschen, zuletzt der 67-Jährige aus NRW. Siegfried K. war ein routinierter Bergwanderer. Er hatte eine gute Ausrüstung dabei mit Helm, Steigeisen und Skistöcken. Doch den kräftezehrenden Aufstieg zum Zugspitzgipfel unterschätzte der 67-Jährige völlig.

Von Garmisch aus war er am Donnerstag zur Höllentalangerhütte (1387 Meter) aufgebrochen. Hier verbrachte er die Nacht, bevor er am Freitag in Richtung Gipfel weiter marschierte. „Je nach Strecke benötigen routinierte Bergsteiger acht bis zehn Stunden“, erzählt Jörg Pfeiffer, der Wirt der Knorrhütte. Der Westfale brauchte deutlich länger. Als die Dämmerung hereinbrach, war er noch immer nicht am Ziel. Schließlich verlor der Urlauber die Orientierung. Siegfried K. versuchte am Brunntalgrat den Notabstieg zur Knorrhütte. „Nachts ist das ohne Licht extrem riskant“, sagt Karl Eitzenberger, Einsatzleiter der Bergwacht.

Keine 20 Minuten entfernt von der Unglücksstelle liegt eine Notunterkunft, die Biwak-Schachtel. In ihr hätte Siegfried K. gefahrlos die Nacht verbringen können. Stattdessen wagte er nach dem Anruf bei seiner Frau den Abstieg in der Dunkelheit und stürzte in den Tod.

Als Siegfried K. sich nicht mehr meldete, rief seine Frau besorgt in der Knorrhütte an. Der Wirt schlug sofort Alarm. Wenig später fand man die Leiche. Siegfried K. war 150 Meter senkrecht in die Tiefe gestürzt.

Ralph Hub

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