Tod in Khao Lak: Verdächtiger Aßlinger flüchtet heim

ASSLING - Krimireife Flucht: Florian Z. (21) wird verdächtigt, seinen Freund Sebastian W. (22) im Urlaub in Thailand ermordet zu haben. Er kommt ins Gefängnis, doch dann holt ihn sein Vater Heinz raus und bringt ihn nach Bayern
Tod, Mordvorwürfe, Gefängnis und eine listige Flucht: Das Leben von Florian Z. glich im vergangenen Monat einem Krimi. Am 13. Mai wurde die Leiche seines Freundes Sebastian W. an den Strand des thailändischen Urlaubsparadieses Khao Lak gespült. Und Florian Z. landete als Tatverdächtiger in einer Zelle (AZ berichtete).
Dort blieb er nicht lange: Vater Heinz aus Aßling (Kreis Ebersberg) holte ihn raus. „Nicht auf offiziellem Weg“, sagte er der „Ebersberger SZ“.
Florian Z. ist in Thailand dringend tatverdächtig, den Rosenheimer IT-Spezialisten im gemeinsamen Urlaub getötet zu haben. Beide hatten am 13. Mai am Strand von Khao Lak mit Einheimischen gefeiert. Laut Zeugen flirtete Sebastian W. mit einem der Thais – es kam zum Streit zwischen den Bayern. Sebastian W. verschwand daraufhin und tauchte tot wieder auf. Laut Obduktionsbericht ist er ertrunken. Die thailändische Polizei hält Florian Z. aber für schuldig, weil die Leiche starke Kopfverletzungen aufweist. Er soll Sebastian mit einem Stein geschlagen haben. Der Aßlinger bestreitet alles.
Nach der Flucht meldete sich Florian Z. bei der Münchner Polizei
Als Heinz Z. davon hörte, flog er sofort nach Khao Lak und besorgte sich einen Anwalt. Der erreichte, dass Florian auf Kaution frei kommt. Die Behörden behielten aber seinen Pass, damit er nicht flieht – er tat es trotzdem. Wenige Tage später waren Vater und Sohn wieder in München. Wie, will Heinz Z. nicht sagen. Er gibt keinen Kommentar ab.
Nach der Flucht meldete sich Florian Z. bei der Münchner Polizei und wurde als Beschuldigter vernommen. Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl sagte der „Ebersberger SZ“: „Er hat die Vorwürfe bestritten. Die Vernehmung hat keine weiterführenden Erkenntnisse gebracht. Er gilt als tatverdächtig, aber nicht mehr als dringend tatverdächtig.“
Die Staatsanwaltschaft will jetzt die thailändischen Akten zu dem mysteriösen Todesfall prüfen: Obduktionsberichte, Zeugenaussagen, Protokolle – alle auf thailändisch. „Das kann einige Zeit dauern“, sagte Hödl. Der Krimi geht weiter.
T. Gautier