Tod eines Neugeborenen: Mutter legt Teilgeständnis ab
WÜRZBURG - Sie soll ihr Kind erstickt haben: Mit einem Teilgeständnis der angeklagten 22-jährigen Mutter begann am Dienstag in Würzburg der Totschlagprozess.
Die Frau sagte, sie habe etwa zehn Minuten nach der Geburt ihres Sohnes im Badezimmer ihres Elternhauses am frühen Morgen des 6. August 2008 mit einer Bastelschere die Nabelschnur durchgeschnitten und das Baby in ein Handtuch gewickelt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass dabei auch Mund und Nase des Babys abgedeckt waren und es deshalb erstickte.
„Das Kind hat nicht geschrien und sich nicht bewegt. Es hat keine Reaktion gezeigt“, sagte die Angeklagte in der Verhandlung und fügte hinzu: „Ich dachte immer, ein neugeborenes Kind schreit wie am Spieß. Ich habe gedacht, dass es tot ist“, sagte die Angeklagte. Doch nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft hatte die damals 21-Jährige einen lebenden und lebensfähigen Knaben zur Welt gebracht und dessen Erstickungstod zumindest billigend in Kauf genommen.
Ihre ungewollte Schwangerschaft hatte die 22-Jährige bis zuletzt aus Furcht vor ihrem strengen und dominanten Vater geheim gehalten: „Ich hatte solche Angst, dass er ausrastet, mich schlägt und beschimpft.“ Aus diesem Grund habe sie die Schwangerschaft von Anfang an verdrängt und auch nicht die Kraft und den Mut gefunden, sich ihrer Mutter oder dem 20-jährigen Vater des Kindes anzuvertrauen.(ddp)
- Themen: