Tod der Ehefrau war nicht mal Entschuldigung wert
Schwabach - Der Fernfahrer Wolfgang S. ist verbittert - seine Frau Ritta (58) starb nach einem Vorsorge-Check. Heute, vier Monate später, wartet er immer noch auf eine Entschuldigung der verantwortlichen Ärzte.
Fernfahrer Wolfgang S. (58) aus Wendelstein, dessen Frau Ritta (58) den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge durch ärztlichen Pfusch im Schwabacher Krankenhaus starb (AZ berichtete), wartet auch noch vier Monate nach der fatalen Panne auf ein Wort der Entschuldigung. „Bei mir hat sich noch keiner gerührt. Weder einer der Ärzte, noch sonst irgendjemand aus der Klinik“, sagte er verbittert zur AZ.
Eine Welt brach zusammen
Nach dem Tod seiner Frau, die sich lediglich einer Darmspiegelung zur Krebs-Vorsorge unterzogen hatte, brach für Wolfgang S. die Welt zusammen. „Eigentlich wollte ich mit 60 in den vorgezogenen Ruhestand gehen, damit wir uns noch ein paar schöne gemeinsame Jahre machen“, verriet er seine eigentlichen Zukunftspläne. Doch daraus wird jetzt nichts mehr. Wolfgang S., der die Woche über mit seinem Lkw auf Achse ist, hofft jetzt, dass er sich die 4-Zimmer-Wohnung in Wendelstein auch künftig noch leisten kann. „Das bisschen Geld, das wir angespart hatten, ging bei der Beerdigung drauf“, schildert er seine derzeitige Situation.
Für ihn ist alles ganz anders geworden. Das fängt schon bei den Kleinigkeiten an. Wolfgang S.: „Bisher hat immer meine Frau meine Fische im Aquarium versorgt, wenn ich nicht da war. Zum Glück macht das jetzt ein Nachbar, sonst müsste ich sie hergeben.“ Doch das Schlimmste für ihn ist, wenn er am Abend nach seiner Tour heimkommt und in seiner Wohnung alles dunkel ist – und keiner da ist, der ihn begrüßt.
hr
- Themen: