Tod beim Halb-Marathon

Kurz nach dem Ziel bricht ein 32-jähriger Mann in Ingolstadt zusammen. Eine Stunde später stirbt er im Krankenhaus. Die Polizei vermutet, dass er eine Vorerkrankung hatte. Wie gefährlich ist der Volkssport Laufen eigentlich?
von  Abendzeitung

INGOLSTADT - Kurz nach dem Ziel bricht ein 32-jähriger Mann in Ingolstadt zusammen. Eine Stunde später stirbt er im Krankenhaus. Die Polizei vermutet, dass er eine Vorerkrankung hatte. Wie gefährlich ist der Volkssport Laufen eigentlich?

Er schaffte es bis ins Ziel, dann brach er zusammen: Ein junger Mann ist nach der Teilnahme an einem Halb-Marathon in Ingolstadt am Samstagabend gestorben. Er wurde nur 32 Jahre alt.

Um 17 Uhr war auf der Konrad-Adenauer-Brücke in Ingolstadt der Startschuss für den Halb-Marathon gegeben worden. Rund 3500 Läufer waren mit von der Partie. Zwei Stunden später ereignete sich der tragische Zwischenfall: Der aus der Gemeinde Eitensheim im Landkreis Eichstätt stammende Sportler klappte zusammen – kurz nachdem er das Ziel erreicht hatte. Ein Notarzt konnte ihn reanimieren, der Mann wurde mit dem Rettungswagen ins Klinikum Ingolstadt gebracht. Dort starb er nur eine Stunde später. Die Siegerehrung wurde abgesagt.

Der Verstorbene hinterlässt eine Ehefrau

Laut Polizei war wahrscheinlich eine vorhergehende Erkrankung die Ursache für den plötzlichen Tod – die starke Belastung bei dem Halb-Marathon war für den Körper wohl einfach zu viel. Im Anmeldeformular für den Lauf hatten die Teilnehmer zuvor eigentlich bestätigen müssen, dass sie gesundheitlich fit sind. Eine Obduktion der Leiche ist bislang nicht angeordnet worden. Der Verstorbene hinterlässt eine Ehefrau.

Mehr als 21 Kilometer laufen – um das zu schaffen, muss man wirklich gesund sein. Schon eine Erkältung ist ein Risiko. Keinesfalls darf man sich bei Fieber belasten. Viele der Menschen, die in der Vergangenheit bei Langstreckenläufen ums Leben kamen, hatten aber schwerwiegendere Erkrankungen, teils ohne es zu wissen. Sei es eine Erkrankung des Herzmuskels, die zu Kammerflimmern führen kann. Oder angeborene Erkrankung des Reizleitungssystems.

Der plötzliche Tod trifft nicht nur Laien-Läufer

Experten raten deshalb dazu, sich vor einem intensiven Lauftraining vom Arzt durchchecken zu lassen. Wer völlig untrainiert sind, sollte etwa ein Jahr vor dem geplanten Halb-Marathon mit dem Üben beginnen. Und sich langsam an sein Ziel herantasten.

Dabei kann ein plötzlicher Tod nicht nur Laien-Läufer treffen: 2007 brach der US-Marathonläufer Ryan Shay nach neun Kilometern leblos zusammen. Der 28-Jährige hatte als einer der großen Favoriten bei dem Rennen in New York gegolten.

lj

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