Tochter gefoltert: Vater muss ins Gefängnis!

Pervers: Seine Geliebte half dabei – die Schülerin musste z.B. stundenlang am glühenden Ofen stehen.

NÜRNBERG Vier Tage dauerte der Prozess gegen einen Vater, der zusammen mit seiner Geliebten seine Tochter (15) quälte. „Das waren mittelalterliche Foltermethoden“, wetterte Staatsanwalt Roland Fleury am Nürnberger Jugendschöffengericht. Richterin Beate Cura verurteilte den Schlosser Bernhard M. (43) zu dreieinhalb Jahren Haft, Freundin Silvia G. (38) erhielt drei Jahre drei Monate wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen.

Der Vater schlug und trat Manuela (Name geändert), wenn sie patzig war. Das Paar ließ das Mädchen sogar drei Stunden am heißen Holzofen stehen, bis sich Brandblasen an den Beinen bildeten. Den Rest der Nacht musste die Schülerin im Flur stehen, Mehl am Boden zeigte an, ob sie sich wegbewegt hatte! Am Morgen wurde sie von Silvia G. kalt abgeduscht, musste nass im Winter eine Stunde draußen stehen. Mit Brandwunden zweiten Grades ging sie in die Schule. Die Lehrerin schickte sie zum Arzt, danach kam Manuela in ein Heim.

Nach dem Urteil umarmte das Mädchen seinen „Vati“

„Ich wollte schon länger einen Heimplatz für sie, damit sie Regeln kennenlernt“, behauptete ihr Vater, „ich wurde nicht mehr mit ihr fertig.“ Doch das Jugendamt habe nicht reagiert. Tatsächlich wollte Manuela, Sündenbock der Patchwork-Familie, nicht weg. „Dann kriegen die Jüngeren die Schläge ab“, meinte sie. Als der Vater (zwei Kinder) mit Silvia G. (fünf Kinder) ein Haus bei Neumarkt/Opf. bezog, bekam Manuela Probleme: „Ich konnte es niemandem mehr recht machen.“

Die Beine von Brandnarben entstellt, umarmte sie ihren „Vati“, gab ihm Fotos von sich. „Sie hat Schuldgefühle, dass er wegen ihr im Gefängnis ist“, sagte ihre Anwältin Andrea Kühne. „Sie hängt halt an ihm.“ Bernhard M. entschuldigte sich bei Manuela, will eine Therapie machen.cis