TK-Patienten-Befragung: Das Klinikum Nürnberg wehrt sich

Die Leitung hält die Studie der Krankenkasse für nicht repräsentativ - nur 0,6 Prozent der Patienten seien befragt worden. Auch in Erlangen regt sich Unmut.
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Will die Kritk nicht auf sich sitzen lassen: Klinik-Boss Dr. Alfred Estelmann
Berny Meyer Will die Kritk nicht auf sich sitzen lassen: Klinik-Boss Dr. Alfred Estelmann

Die Leitung hält die Studie der Krankenkasse für nicht repräsentativ - nur 0,6 Prozent der Patienten seien befragt worden. Auch in Erlangen regt sich Unmut.

NÜRNBERG Das will das Nürnberger Klinikum nicht auf sich sitzen lassen: Bei der Patienten-Befragung der Techniker-Krankenkasse (TK) in 624 Kliniken war das Krankenhaus nur auf Rang 415 gelandet. Die Patienten-Zufriedenheit lag mit 77,24 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Doch für die Nürnberger Klinik-Leitung ist die TK-Studie nicht repräsentativ.

„Von den 95.000 stationären Patienten des Klinikums sind etwa 6 Prozent TK-versichert“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Von diesen 5700 Patienten haben nicht einmal 600 den Fragebogen der TK beantwortet. Diese 600 Patienten stellen 0,6 Prozent aller Patienten des Klinikums Nürnberg dar.“ Aus deren subjektiven Eindrücken könne man keine repräsentative Aussage über die Qualität des Klinikums oder eine Rangfolge der Krankenhäuser ableiten.

Die steigenden Patienten-Zahlen des Nürnberger Klinikums sprächen dagegen eine deutliche Sprache: Von 85.000 im Jahr 2006 sei sie auf 90.400 im Jahr 2008 gestiegen. Das zeuge vom wachsenden Vertrauen der Patienten.

Wurden wichtige Parameter vernachlässigt?

„Zu fragen ist auch, warum sich die großen Krankenhäuser und Maximalversorger mit ihrer herausragenden Bedeutung für schwer kranke Menschen und Notfall-Patienten nicht im vorderen Feld finden“, so Klinikums-Sprecherin Doris Strahler. In der TK-Studie würden offenbar wichtige Parameter vernachlässigt.

In die gleiche Kerbe schlägt auch Johannes Eissing, Sprecher der Erlanger Uni-Klinik, die mit einem Wert von 80,90 Prozent nur wenig über dem Bundesdurchschnitt landete. Anders als kleinere Häuser nehme die Uni-Klinik alle Patienten unabhängig von der Art und Schwere der Erkrankung auf. Darüber hinaus habe eine eigene, von einem unabhängigen Institut durchgeführte Patienten-Befragung einen deutlich besseren Wert erbracht: Danach waren 92,1 Prozent mit der Behandlung im Uni-Klinikum zufrieden. Eissing räumte ein, dass die Parkplatzsituation und die Ausstattung der Zimmer Anlass zu Patienten-Kritik sein könnten – doch daran werde zurzeit intensiv gearbeitet.

Immerhin: Das Qualitäts-Management der Uni-Klinik ist bereits im intensiven Gespräch mit den Verantwortlichen der TK-Umfrage – und deren Ergebnisse sind Thema bei der nächsten Sitzung des Klinik-Vorstands. venne

Wie man sich in der Erler Klinik - Nürnbergs Gewinner der TK-Patientenbefragung - das gute Image erklärt, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Freitag, 11. September

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