Tim will nicht in die Schule – Mutter geht zur Polizei!
BAD KÖNIGSHOFEN - Harald Leuthäuser staunte nicht schlecht, als er einen Achtjährigen überreden sollte, jeden Tag in die Penne zu gehen
Manche ABC-Schützen sind traurig, wenn die Ferien beginnen, weil sie dann nicht zur Schule gehen können. Ganz anders denkt da der achtjährige Tim Leicht aus dem unterfränkischen Sulzdorf a. d. Lederhecke (Lkr. Rhön-Grabfeld). „Ich will in die Schule, aber nicht jeden Tag. In den Kindergarten musste ich auch nicht immer gehen“ erklärt der Zweitklässler. Deshalb möchte er nur ab und zu in die Schule gehen. Die zahlreichen Überredungsversuche seiner Mutter Stephanie blockte der Zweitklässler immer wieder ab. Und das nicht ohne Grund. „Meine Mama hat mir auch vom Christkind erzählt, aber das gibt es ja gar nicht“, erklärte der Achtjährige. Daher wollte Tim auch nicht mehr auf seine Mutter hören, als sie ihn in die Schule schickte.
Aus Verzweiflung wandte sich die Mutter schließlich an die örtliche Polizei im unterfränkischen Bad Königshofen. Der Polizist Harald Leuthäuser staunte nicht schlecht, als Stephanie Leicht mit ihrem achtjährigen Sohn vor der Tür stand: „So etwas ist mir in all den Jahren als Polizist noch nicht passiert“, erklärte Leuthäuser. Doch er zeigte Verständnis und erklärte dem jungen Schulschwänzer, dass Schule wichtig sei. „Du musst in die Schule, Tim. Dort lernst du viele Dinge, damit du später einen guten Beruf bekommst“, wies der Polizist in Uniform den Achtjährigen zu Recht.
Beeindruckt von der Staatsgewalt ließ sich der Zweitklässler schließlich überzeugen. Denn was die Polizei sagt, das stimmt. „Die Polizei lügt nicht“ ist Tim überzeugt, der seitdem wieder jeden Tag die Grundschule besucht. Auch seine Hausaufgaben erledigt er sorgfältig, obwohl er eigentlich lieber spielen würde. Polizist Leuthäuser hatte ihn vorausschauend auch darauf hingewiesen, dass Schüler Hausaufgaben machen müssen.
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