Tigers: Noch 9 Siege bis zum Meistertitel
NÜRNBERG - Der Druck war groß vor dem ersten Playoff-Bully, die Erleichterung bei Nürnbergs Puckjägern nach dem 3:2-Sieg gegen die DEG umso größer. Der Playoff-Start ist gelungen.
„Es war schwer, die Jungs waren anfangs schon nervös und das Tempo fehlte noch – aber sie haben es geschafft“, schnauft auch Tiger-Sportdirektor Otto Sykora kräftig durch. Auftakt also gelungen, am Donnerstag (19.30 Uhr) soll in Düsseldorf der nächste Schritt getan werden.
Schaffen die Noris-Cracks denn zweiten von vier notwendigen Siegen in der Viertelfinal-Serie (Modus „best of seven“), dann „wäre das schon ein Big Point für uns“, so Sykora, der zuversichtlich ist, „denn die Mannschaft weiß genau, um was es geht.“ Und: „Wir werden von Spiel zu Spiel ruhiger und besser“.
Richtig stolz auf sein Team ist Benoit Laporte. Auch wenn nach der langen Pause zwischen Punktrunde und dem ersten Playoff-Spiel „der Rhythmus noch gefehlt hat, was gerade bei Überzahl und bei einigen Pässen zu sehen war“, analysiert der Trainer. Doch unterm Strich ist’s dem Bandenchef egal. Genauso wie das knappe Ergebnis. „Hauptsache gewonnen“, so Laporte, den aber nicht nur seine Tiger begeisterten. „Es herrschte eine unglaubliche Stimmung“, stellt der Kanadier höchst erfreut fest, denn die 8300 Zuschauer in der seit langem mal wieder ausverkauften Arena feuerten ihr Team permanent an und sorgten bei Laporte „in den ersten fünf Minuten für echte Gänsehaut“.
Wichtig: Scott King ist wieder an Bord
Wichtig für die Tiger-Meute: Scott King ist wieder an Bord. Nürnbergs genialer Vorbereiter (37 Vorlagen) biss auf die Zähne und sorgte nach seiner fünfwöchigen Zwangspause (Mittelfußbruch) wieder für frischen Wind im Sturm. Trotz leichter Beschwerden, trotz schmerzstillender Spritzen. Laporte: „Sein Comeback war gut für die Mannschaft. Und wir haben ihn spielen lassen, weil wir wissen, die Verletzung ist verheilt und kann nicht aufbrechen.“ Profitiert haben von Kings Rückkehr vor allem seine beiden stürmenden Mitstreiter Ahren Spylo und Greg Leeb, die mit den Treffern zum 1:0 (4.) bzw. zum 2:1 (26.) den Grundstein legten. „Scott ist nicht zu ersetzen. Er hat hart für sein Comeback gearbeitet, und diese Arbeit hat sich gelohnt“, lobt Sykora.
Beruhigend und gut zu wissen zudem: Auf Dimitrij Kotschnew ist Verlass. „Dimi strahlt Ruhe aus, ist ein Rückhalt“, zollt Sykora dem deutschen Nationalkeeper Lob und Anerkennung für die Leistung bei dessen Playoff-Premiere.
Weniger zufrieden war dagegen Lance Nathery mit dem Ergebnis seiner DEG und seines „Pfostenmannes“ Jamie Storr. Der hatte Düsseldorf mit Glanzparaden im entscheidenden Qualifikationsspiel gegen Hannover erst den Einzug in die Meisterrunde gesichert, doch Andre Savages Siegtreffer durch Storrs Schoner ließ den Goalie ziemlich alt aussehen. Nethery: „Der Schuss war haltbar. Aber so schnell kann es gehen. Erst war Jamie der Held, jetzt ist er der Depp“, kreidet der DEG-Trainer die Niederlage seinem Schlussmann an. Aber nicht nur. Denn sachlich richtig stellt Nethery auch fest: „Nürnberg hat ein super Team. Wollen wir gegen die Ice Tigers gewinnen, dann muss bei uns alles hundert Prozent perfekt laufen.“
Das die DEG „vom Ergebnis her dicht dran war“, muss Otto Sykora eingestehen. „Und da wird es sie garantiert mächtig ärgern, nicht gewonnen zu haben.“ Heißt: Am Donnerstag steht den Noris-Cracks ein heißer Eistanz bevor. Nur: „Jetzt lastet der Druck auf Düsseldorf, und wir sind ins Rollen gekommen.“ Gut so. Und es sind ja nur noch neun Siege bis zur Meisterschaft.
Michael Rupp
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