Tiger-Plan: „Einfach spielen“ – und als Erster in die Pause gehen
Erstes Saison-Duell von DEL-Primus Nürnberg mit den Eisbären. Greg Leeb fällt länger aus
NÜRNBERG Die Ice Tigers auf dem DEL-Gipfel, aber längst nicht am Ziel. So sieht es Nürnbergs Trainer Andreas Brockmann, für den die derzeitige Tabellenführung wie gewohnt „nur eine Momentaufnahme ist, sonst nichts“. Aber durchaus auch ein Zustand, der länger anhalten darf. Und soll, auch wenn die heutige Auswärtspartie seiner Tiger bei den Eisbären Berlin (19.30 Uhr) kein Spaziergang wird.
Brockmann hatte den viermaligen DEL-Champion (2005, 2006, 2008 und 2009) auch vor Start dieser Eiszeit neben Mannheim zum heißen Titelkandidaten erklärt. „Berlin ist eingespielt“, sieht Brockmann einen Vorteil. Nur drei Neuzugänge musste Eisbären-Coach Don Jackson integrieren, Brockmann dagegen elf. Die Erfahrung – für den Tiger-Dompteur ein weiterer Pluspunkt beim heutigen Gegner. Auf 1600 NHL-Spiele kommen neun Eisbären-Cracks, zusammen 751 Einsätze in der besten Liga der Welt können sieben Nürnberger Puckjäger vorweisen.
Schubert soll Eisbär werden
Damit in Berlin wieder meisterlich gefeiert werden kann, soll Christoph Schubert (28) ein Eisbär werden. Der deutsche Nationalverteidiger und 315-malige NHL-Crack (vier Jahre Ottawa, eine Saison Atlanta) spielt im schwedischen Frölunda, wurde den Eisbären jetzt angeboten, wie Manager Peter John Lee bestätigte.
Einen ersten Triumph haben Jacksons Mannen bereits gefeiert – mit einem finalen 5:3 gegen den schwedischen Vertreter HV Jönköping gewann Berlin die European Trophy. In der Liga dagegen lief es nicht sofort rund, doch mittlerweile hat sich der Titelkandidat ins vordere Tabellendrittel vorgearbeitet. Nur vier Punkte trennen Primus Nürnberg (33) und die Berliner, die aber zwei Spiele weniger haben. Heißt: Um den Platz an der Sonne zu halten, muss ein Tiger-Sieg her. Wie? „Wenn wir einfach spielen, dann klappt es bei uns“, hat Keeper Patrick Ehelechner nach dem tollen 3:0 gegen Mannheim richtig erkannt.
Kapitän Leeb fällt mehrere Wochen aus
Nicht mit an Bord beim ersten Saisontreffen mit den Eisbären: Tiger-Kapitän Greg Leeb, der wegen seiner Knie-Verletzung auf Eis liegt (AZ berichtete). Und das, wie sich gestern herausgestellt hat, sogar noch länger, als ursprünglich gedacht – vier bis sechs Wochen.
Dafür sieht es bei Martin Ancicka gut aus. Sein Nasenbruch aus dem Spiel gegen Mannheim, macht keine Probleme. Was die Chancen durchaus hebt. „Als Erster in die Liga--Pause, da habe ich sicher nichts dagegen“, so Brockmann. Und die kommt gar nicht ungelegen. „Ein paar meiner angeschlagenen Jungs können sich dann richtig auskurieren.“ Michael Rupp
- Themen: