Tiger auf Weihnachts-Tour
„Schicksal“ nennt Stürmer Adrian Grygiel das „volle Programm“ vor und nach dem Fest. Am Sonntag Auftakt in München. „Die Tagesform entscheidet“
NÜRNBERG Stade Zeit, die Zeit der Besinnlichkeit und Festtagsstimmung. Aber leider nicht für alle. Frag’ nach bei Eishockey-Profi Adrian Grygiel (27). Denn während sich die Kicker nach diesem Wochenende in die Winterpause verabschieden, müssen Grygiel und seine Thomas Sabo Ice Tigers auch rund um die Feiertage sowie zwischen den Jahren ran. „Schicksal“, nimmt es der Stürmer relativ gelassen.
Grygiel warnt vor EHC München
Am Sonntag Derby beim EHC München, am Tag vor Heilig Abend Gastspiel in Hamburg, dann am zweiten Weihnachtsfeiertag das Heimspiel gegen Augsburg und zwei Tage später gegen die Berliner Eisbären. Grygiel: „Klar, das ist ein volles Programm“ – und der Besuch seiner Eltern muss dazwischengeschoben werden.
Bevor sich Familie Grygiel aber unterm Tannenbaum zur Bescherung trifft, will sich Adrian am Sonntag (18.30 Uhr) selbst beschenken. Mit einem Sieg respektive drei Punkten in München. Was jedoch schwer genug werden wird. Ist die EHC-Truppe für Grygiel doch wahrlich kein Überraschungs-Ei. „Kompakt, zweikampf- und läuferisch stark, eine gute Mannschaft“, urteilt Grygiel. Nur das der DEL-Aufsteiger zwischendurch einige Spieltage sogar „ganz oben mitgemischt hat, dass hat mich schon gewundert“.
Einen nicht unerheblichen Anteil an den 42 Münchner Punkten (Stand vor diesem Wochenende) hat Eric Schneider, der EHC-Top-Scorer. Nicht nur wegen seiner 13 Tore und den 19 Assists. „Auch die Erfahrung macht’s“, weiß Grygiel. Und davon gibt es neben dem 33-jährigen Schneider beim EHC einiges. Beispiel Abwehrrecke und Kapitän Stéphane Julien. „Kein Wunder, dass der Vertrag mit ihm verlängert wurde“, so Grygiel. Der mittlerweile 36 Jahre alte Ex-Eistiger ist auch heuer wieder einer der besten DEL-Verteidiger (Rang vier mit 22 Scorerpunkten). „Wir hatten hohe Erwartungen an ihn – und er hat sie alle übertroffen“, sagt Münchens Manager Christian Winkler, „die Verhandlungen waren ganz einfach, er passt in unser Budget, er passt in die Mannschaft.“
Brockmanns Top-Reihe ist wieder komplett
Gepasst hat Grygiel nicht das Ergebnis beim letzten Derby-Treff mit München zu Hause – 4:6 ging es für die Noris-Cracks in die Hose. „Naja“, meint Grygiel, „dafür haben wir aber das erste Saisonspiel gegen München in der Olympiahalle 4:2 gewonnen.“ Vielleicht ein gutes Omen. Und da auch Kapitän Greg Leeb seit einer Woche wieder fit und an Bord ist (Grygiel: „Er hat uns die Wochen sehr gefehlt, aber jetzt haben wir mit ihm, seinem Bruder Brad und Björn Barta wieder unsere Top-Reihe“), sieht der Tiger-Stürmer gute Chancen für ein vorweihnachtliches Präsent. „Entscheiden aber wird die Tagesform.“
Und genau die schwankte zuletzt bei der Tiger-Meute ziemlich. „Stimmt“, gibt Grygiel zu, „aber solche Phasen hat jede Mannschaft während einer solch langen Spielzeit.“ Wichtig ist für ihn, „dass wir uns schnell wieder stabilisieren.“ Der 3:2-Sieg gegen Ingolstadt sollte „der Anfang gewesen sein und uns Selbstvertrauen gegeben haben“. Na dann, auf eine schöne Bescherung am Sonntag. Michael Rupp
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