Tiger 4:5! Kein Happy End im Eiskrimi gegen Haie
Bittere Niederlage gegen Köln für die Nürnberger Eishockey-Cracks – trotz prima Vorstellung. Freitag das Bayern-Duell in der Arena gegen Augsburger Panther.
NÜRNBERG Knapp vorbei ist leider auch daneben. Frag’ nach bei den Nürnberg Ice Tigers, die gestern trotz ihres vorbildlichen Einsatzes und einer tollen Aufholjagd im zweiten Drittel am Ende mit leeren Händen dastanden. Mit 4:5 (1:3, 3:1, 0:1) mussten sich die Eismänner von Trainer Andreas Brockmann vor 3177 Zuschauern den Kölner Haien geschlagen geben, rutschten in der DEL-Tabelle mit 13 Punkten auf den neunten Platz. Am Freitag geht’s schon weiter, und dann ist beim bayerischen Duell gegen Augsburg (Arena Nürnberg, 19.30 Uhr) ein „Dreier“ oberste Tiger-Pflicht.
Die ersten fünf Minuten waren ein vorsichtiges Abtasten beider Kontrahenten, keiner wollte den ersten Fehler machen. Das dann ausgerechnet die Nürnberger Puckjäger sich einen dicken Patzer leisteten – nicht nur dumm gelaufen, sondern der wurde von Köln auch prompt genutzt. Die Haie mit einem Mann weniger - Jason Jaspers hatte auf der Strafbank Platz genommen – aber hellwach, als die Noris-Cracks das Tor von Keeper Lars Weibel stürmen wollten. Martin Bartek ging dazwischen, startete durch Richtung Nürnberger Kasten, bediente Mirko Lüdemann und der ließ Tiger-Goalie Patrick Ehelechner keine Chance (6.). Die Tiger geschockt und gehemmt, Köln mit Oberwasser. Doch dann dachte sich Greg Leeb, was Köln kann, können die Eistiger auch – ebenfalls in personeller Unterzahl (Andre Savage brummte für zwei Minuten auf der Sünderbank) hämmerte er nach Vorarbeit von Martin Ancicka die schwarze Hartgummischeibe unter die Latte zum 1:1-Ausgleich (12.).
Ausgeglichen ging es auch die nächste Zeit weiter. Bis die Gäste kurz vor der ersten Pause einen Zahn zulegten und die Hausherren kaum noch aus dem eigenen Drittel kamen. Die logische Folge: Ivan Ciernik (17.) und Martin Bartek (19.) brachten Köln mit 3:1 in Führung.
Dramatisches zweites Drittel und Hoffnung nach Doppelschlag
Es war der Anfang vom bitteren Ende. Auch wenn sich die Noris-Cracks keineswegs kampflos aufgeben wollten. Und die Zuschauer erlebten einen verrückten, einen dramatischen zweiten Durchgang, an dessen Ende ein Schussverhältnis von 27:8 für die Tiger stand. Dan Spang machte mit seinem ersten Saisontreffer zum 2:3 Hoffnung (24.), und trotz des Dämpfers von Daniel Rudslätt, der die Haie wieder auf 4:2 davon ziehen ließ (32.), blieben die Tiger dran. Und sie wurden belohnt. Ein Doppelschlag binnen 42 Sekunden von Petr Fical und Florian Keller brachte den jetzt verdienten 4:4-Ausgleich und die Fans in Verzückung (36.).
Hochspannung war auch im Schlussakt angesagt. Doch mitten rein in die Nürnberger Jubelstimmung der Schock – das 5:4 der Haie von Daniel Rudslätt nur 71 Sekunden nach Drittelstart. Klappt es nochmal mit der Aufholjagd? Die Anhänger gaben alles, peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Und die Eistiger drängten mit Macht auf den Ausgleich. Leider ohne Glück, und so blieb Nürnberg in diesem Eiskrimi ein Happy End versagt. Michael Rupp
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