Tierheim-Chef: Not-OP rettete sein Leben!
Denny Baruch: „Jetzt bin ich fitter als vorher.“ Und er steckt voller Pläne – der Tierheim-Umbau und die zweite Benefiz-Gala stehen an.
NÜRNBERG Drama um Tierheim-Chef Denny Baruch. Was kaum einer wusste, erzählt der 66-Jährige jetzt der AZ: Er wäre vor kurzem fast gestorben. Erst eine Not-Operation rettete sein Leben!
25 Jahre lang war er bei keinem Arzt
Baruch sitzt entspannt im Aufenthaltsraum. Er sieht gut aus, erholt nach einem Kroatien-Urlaub. Im Stockwerk unter ihm wird gehämmert: Das Tierheim wird umgebaut. Im Hinterkopf muss er die Einladung an Caroline Reiber für die zweite Tierheim-Gala am 18. Oktober behalten und die 200 Katzen, die hier sind. Es ist viel Arbeit für den kantigen Mann. Doch Baruch ist die Ruhe selbst. „Ich genieße jeden Tag. Wenn du weißt, wie schnell es vorbei sein kann, lebst du bewusster.“ Baruch weiß es jetzt. Im April ist er dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen.
Bei der ersten Benefiz-Gala im vergangenen Jahr lernte Baruch Dr. Sven Hauck kennen. „Dieser Mann war mir sympathisch. Und als ich Rückenschmerzen hatte, bin ich zu ihm gegangen.“ Auf Haucks Frage, wann er denn das letzte Mal durchgecheckt worden sei, musste Baruch passen. „Noch nie. Ich war 25 Jahre lang bei keinem Arzt.“
Beim EKG stutzte der Doktor. Er verordnete eine Untersuchung per Herzkatheder. Die Diagnose: Zwei von drei Arterien waren komplett zu, die dritte zum Teil. Kurze Zeit später lag Baruch im Operationssaal. Nur sofortige Bypässe konnten ihm jetzt noch helfen. Vor der Not-OP machte er einen Fehler: „Ich habe im Internet nachgeschaut. Da kannst du dich bei den Erfahrungsberichten ja gleich erschießen.“ Doch Baruch überstand alles gut. Die Reha hat ihm geholfen. „Ich bin jetzt viel fitter als vorher.“
Gesund war sein Leben vorher nicht. „Zigaretten, falsches Essen, wenig Bewegung. Ich kann nur appellieren: Leute, lasst euch untersuchen, dann kann man vielleicht noch rechtzeitig etwas richten.“ Baruch raucht nicht mehr.
Am 18. Oktober steigt die große Gala
Die Fitness braucht er für die nächste Zeit: Durch eine 100000 Euro-Investition konnte das lang geplante, 280 Quadratmeter große Welpenhaus in Angriff genommen werden. Dazu wird die Quarantäne-Station abgerissen. Dorthin kommt das neue Haus. Die Krankenstation wird nach vorne verlegt. Auch der Katzen-Trakt zieht um. Gegenüber der Eingangshalle entsteht das neue Domizil – hell, hoch, lichtdurchflutet.
Doch die 100.000 Euro – sie stammen aus der Spenden-Gala 2007 – sind schnell verbaut. Was fehlt, kommt von einer der größten Gönnerinnen der Stadt Nürnberg: Henriette Schmidt-Burkhardt (Lebkuchen Schmidt). Es wäre kein Wunder, wenn das Welpenhaus später „Haus Henni“ heißen würde. „Ich bin ihr unendlich dankbar“, sagt Baruch.
Der Tierheim-Chef weiß, wie wichtig Spenden sind. Und weil die erste Gala allen so gut gefallen hat, wird am 18. Oktober die zweite im Maritim-Hotel gefeiert. 110 Euro kostet die Karte für den tierischen Zweck. Ab 19 Uhr soll das kleine, aber feine Programm die Gäste verzaubern: Comedy-Kellner, Rollschuhakrobatik, Musical, Tanz- und Dinnermusik. Durchs Programm führen die BR- und Ex-Franken TV-Moderatoren Roland Zimmermann und Julia Tomano. Es bleibt abzuwarten, wie sie das Highlight des Abends ankündigen: Es ist Sänger Fred Rai – und der kommt mit seinem Pferd „Spitzbub“. Das Maritim hat seine Erlaubnis gegeben – einzige Bedingung: Das Pferd muss Schuhe tragen.
Karten für die Gala können Sie ab sofort unter Tel.0911/ 91989-13 bestellen.
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