Tierheim-Boss appelliert: Tiere sind keine Geschenke!
Denny Baruch rät von einer tierischen Überraschung unterm Weihnachtsbaum dringend ab.
NÜRNBERG Kaum ein Kind kann dem flauschigen Fell eines Kaninchens, den treuen Augen eines Hundes oder dem leisen Schnurren einer Katze widerstehen. Und so gibt es immer wieder die Überlegung, dass so ein Vierbeiner eine tolle Überraschung für Weihnachten wäre. Ein Tier unterm Tannenbaum? „Bloß nicht!“, warnt der Nürnberger Tierheimleiter Denny Baruch, „egal ob Kind oder Oma, die ganze Familie sollte sich diese Entscheidung gut überlegen und sich einig sein.“ Außerdem, rät der Experte, „soll sich der neue Besitzer sein Tier selbst mit aussuchen.“
Die wichtigsten Fragen für den Familienrat:
Ab welchem Alter ist ein Tier für ein Kind sinnvoll?
Im Allgemeinen ab acht Jahren – je nachdem, wie stark sich Eltern engagieren und den Umgang mit Tieren lehren. Eltern muss klar sein, dass ein Tier immer ihrer Verantwortung unterliegt, nicht der des Kindes. Und: Nie ein Kind mit einem Hund – egal welcher Rasse – alleine lassen.
Welche Tiere eignen sich denn überhaupt für Kinder?
Am besten Kaninchen, denn das sind reine Schmusetiere. Meerschweinchen sind teilweise sehr schreckhaft, und Katzen können sehr eigenwillig sein.
Gibt es ungeeignete Tiere?
Ungeeignet sind vor allem alle exotischen Tiere – wie etwa Agamen oder Spinnen, denn die kann man nur beobachten. Hamster sind putzig anzusehen – aber eben nur nachtaktiv. Vögel sind auch nur für ältere Kinder geeignet.
Welche Spielregeln im Umgang mit Tieren?
Tiere sollte man nicht beim Essen oder Schlafen stören – und ihnen natürlich nicht wehtun. Kein Kind ist zu klein, um zu verstehen, dass es ein Tier nicht am Schwanz packen oder mit dem Finger ins Auge stoßen darf.
Ist die Anschaffung eines Tieres sinnvoll, wenn die Eltern selbst mit einem Tier nichts anfangen können?
Ich halte Tiere für sehr wichtig für die Entwicklung von Kindern. Die Eltern sollten sich aber ausgiebig vorher informieren, was da alles auf sie zukommt. Wer mit Tieren überhaupt nichts am Hut hat und sie als pure Belastung empfindet, der sollte auch auf sie verzichten – egal, wie sehr das Kind bettelt.
Ein wichtiger Tipp: „Lieber einen Gutschein schenken und nach den Feiertagen, ins Tierheim kommen.“ Denn ein Tier braucht in seinem neuen Zuhause erstmal Ruhe und keine Familienfeier mit viel Trubel. cis/au
Wer mehr Fragen hat, kann sich ans Nürnberger Tierheim wenden: Tel.0911/919 89 40
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