Tiergarten: Tötung der Paviane keine einmalige Aktion

Die Tötung von zwölf Pavianen im Nürnberger Tiergarten sorgt für Proteste. Der Tiergarten nennt diesen Schritt alternativlos.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In den nächsten Jahren wird der Tiergarten nach Aussagen des Direktors wieder Paviane töten müssen.
In den nächsten Jahren wird der Tiergarten nach Aussagen des Direktors wieder Paviane töten müssen. © Daniel Karmann/dpa
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

Nürnberg

Die Tötung von Pavianen wird nach Angaben des Nürnberger Tiergartens keine einmalige Aktion bleiben. Auch in den nächsten Jahren werde der Tiergarten Paviane für den Erhalt der Population töten müssen - allerdings nicht in der Größenordnung wie jetzt, sagte Direktor Dag Encke. Der städtische Zoo hatte am Dienstag zwölf Guinea-Paviane erschossen, weil die Gruppe zu groß für die Anlage geworden ist. 

Die Paviane wurden dem Tiergarten zufolge einzeln mit einem Kugelschuss in einer Transportkiste erschossen. Weibchen seien zunächst unter Narkose untersucht worden, ob diese trächtig seien. Dabei seien zwei Weibchen gestorben, die sonst erschossen worden wären, sagte Encke. Es soll nun untersucht werden, was die Ursache dafür war. Nach den Tötungen habe der Tiergarten wissenschaftliche Proben für die Forschung von den Pavianen entnommen. Die Tierkörper sollen anschließend an die Raubtiere verfüttert werden. 

Immer noch zu viele Affen

Dadurch befinden sich laut Encke nun 26 erwachsene Paviane in der Gruppe und damit drei zu viele. Doch das habe man in Kauf genommen - wohl wissend, dass das Gehege dadurch schneller wieder an seine Grenzen stoße, sagte Encke. Sonst hätte der Tiergarten mehr junge Tiere töten müssen. 

Die Tötung der Paviane sei das Ergebnis jahrelanger Abwägungen gewesen, betonte Encke. Eine Abgabe oder Auswilderung von Tieren sei nicht möglich gewesen, auch Verhütung habe nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Schließlich sei die Gruppe so groß geworden, dass die Haltung in dem Gehege nicht mehr tierschutzkonform gewesen sei. Deshalb habe der Zoo zwischen dem Lebensschutz einzelner Tiere und dem Wohlergehen der Population abwägen müssen. 

Sicherheitsbedenken vor der Tötung

Der Tiergarten hatte am Dienstagmorgen kurzfristig mitgeteilt, dass er an dem Tag aus betrieblichen Gründen geschlossen bleibe. "Es gab extreme Sicherheitsbedenken für die Durchführung der Tötung", begründete Encke. Deshalb sei der Termin nicht bekanntgeben worden. "Wir werden morgen wieder ganz normal öffnen."

Zuletzt hatte Aktivistinnen und Aktivisten vor dem Tiergarten wiederholt protestiert, so auch am Dienstag. Sieben kletterten am Nachmittag über eine Mauer auf das Gelände. Die Polizei nahm diese vorläufig fest.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.