Tiefschlag gegen Abraham

BAMBERG - Vor der 2. Auflage des WM-Kampfes in Bamberg sagt Arturo Marquez, Vater und Trainer des Herausforderers: "Arthur war gar nicht krank, er hatte beim ersten Mal die Hosen voll“. Der Weltmeister kontert: " Die Antwort gibt's im Ring"
Eklat vor dem WM-Kampf im Mittelgewicht zwischen dem deutschen Titelverteidiger Arthur Abraham und dem US-Amerikaner Raul Marquez: Bevor am kommenden Samstag, 23 Uhr, in der mit 6000 Zuschauern ausverkauften Bamberger Arena die Fäuste fliegen, flogen auf der Pressekonferenz die Fetzen. Arturo Marquez, Vater und Trainer des Herausforderers, behauptete gestern: „Der ursprünglich für den 4. Oktober terminierte Fight hätte gar nicht abgesagt werden müssen. Arthur Abraham war gar nicht krank, er hatte nur die Hosen voll."
Verbaler Tiefschlag
Wie berichtet hatte in der Nacht vor dem Kampf eine Grippe den Weltmeister geschwächt. Dies wurde sogar per Attest bestätigt und das Duell verschoben. „Stimmt nicht“, wetterte Marquez, „Abraham hat meinen Sohn einfach nicht ernst genommen. Erst kurz vor der Titelverteidigung hat er gemerkt, dass Raul in Topform ist.“ Durch diese verbalen Tiefschläge fühlte sich der in 27 Profikämpfen ungeschlagene Weltmeister in seiner Ehre gekränkt und drohte sarkastisch, die Veranstaltung erneut platzen zu lassen: „Ja, ich habe unheimliche Angst. Ich werde nicht boxen.“ Der Weltmeister beruhigte sich jedoch wieder, und kündigte an: „Ich werde im Ring eine deutliche Antwort auf diese Unterstellungen geben.“
Millionen winken
Der 28-jährige gebürtige Armenier, der in seiner Karriere bisher 22 K.O.-Siege erzielte, muss die Schlacht gegen den unangenehmen US-Amerikaner unbedingt gewinnen. Denn für 2009 sind bereits hochdotierte Kämpfe geplant, die eine Millionen-Börse garantieren. Wie sein Manager Wilfried Sauerland der AZ bestätigte, soll im Mai das spektakuläre Duell zwischen den deutschen Weltmeistern Arthur Abraham und Felix Sturm über die Bühne gehen. Über die Details verhandeln die Boxställe Sauerland und Universum bereits hinter den Kulissen. Im Herbst 2009 soll schließlich in den USA der prestigeträchtige Vereinigungs-Kampf zwischen Arthur Abraham und dem 26-jährigen Kelly Pavlik, dem Mittelgewichts-Weltmeister der Verbände WBO und WBC, stattfinden. Doch diese Pläne will Raul Marquez (46 Profikämpfe, 41 Siege, 29 K.O.'s) durchkreuzen: „Mein Ziel ist, selbst gegen Pavlik zu kämpfen. Ich habe in meiner Heimatstadt Houston den Hurrikan „Ike“ überlebt, dagegen ist Abraham nichts.“ W.H.