Tiefschlaf im Behandlungsstuhl - Notarzt muss kommen

Manche Patienten stehen Todesängste aus, wenn sie zum Zahnarzt müssen. Nicht so ein 58-Jähriger aus Schwaben. Er schlief bereist im Wartezimmer so fest ein, dass die Sprechstundenhilfe den Notarzt rief.
von  Abendzeitung

RAIN AM LECH - Manche Patienten stehen Todesängste aus, wenn sie zum Zahnarzt müssen. Nicht so ein 58-Jähriger aus Schwaben. Er schlief bereist im Wartezimmer so fest ein, dass die Sprechstundenhilfe den Notarzt rief.

Alleine das Geräusch des Bohrers jagt sensiblen Zeitgenossen einen eiskalten Schauer über den Rücken. Nicht so einem 58-Jährigen aus Schwaben. Er schlief bereits im Wartezimmer so fest ein, dass ihn die Sprechstundenhilfe kaum mehr wach bekam. Ein Notarzt lieferte den Patienten mit den Nerven wie Stahlseile vorsorglich ins Krankenhaus ein – doch dem Mann fehlt nicht das Geringste. Er hat einfach einen bombenfesten Schlaf.

Pünktlich zum vereinbarten Termin erschien der 58-Jährige am Aschermittwoch bei seinem Zahnarzt. Doch kaum hatte er im Wartezimmer Platz genommen, fielen den Mann vor lauter Müdigkeit die Augen zu. „Er schlief so richtig tief und schnarchte sogar“, berichtet Peter Timko, Leiter der Polizeiinspektion Rain am Lech (Kreis Donau-Ries).

Der Patient reagierte nicht

Als ihn die Sprechstundenhelferinnen ins Behandlungszimmer bitten wollte, reagierte der Patient nicht. Nur mit großer Mühe gelang es ihnen, den Mann so weit wach zu bekommen, dass er die paar schritte ins Behandlungszimmer schaffte. Dort schlummerte der 58-Jährige auf dem Behandlungsstuhl sofort wieder ein – und das noch bevor der Zahnarzt das Zimmer betrat. Der Mediziner wusste sich nicht mehr anders zu helfen und rief den Rettungsdienst. Doch auch die Sanitäter bekamen den Schläfer im Zahnarztstuhl nicht munter. Sie packten den Mann an den Schultern, schüttelten und rüttelten ihn – doch er schlummerte friedlich weiter, als läge er Zuhause in seinem Bett.

Gesundheitliche Probleme schien der 58-Jährige nicht zu haben. Kreislauf, Puls und Zuckerwerte waren nach Angaben des Notarztes völlig normal. Betrunken war der Patient ebenfalls nicht. Der Notarzt entschied, den „schlafenden Patienten“ sicherheitshalber in ein Krankenhaus einliefern zu lassen.

Des Rätsels Lösung

Des Rätsels Lösung sind ein paar Tabletten, die der Patient zur Beruhigung vor dem Besuch beim Zahnarzt genommen hatte. Erster Polizeihauptkommissar Peter Timko: "Er hat sich bei der Dosierung verschätzt.“ Mit ziemlich durchschlagender Wirkung – der Patient war plötzlich so weggetreten, dass sich der Zahnarzt glatt die Betäubungsspritze hätte sparen können.

Ralph Hub

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