Tiefgekühlte Moor-Leiche

Die 76-jährige Kräutersammlerin wurde seit Juli im Murnauer Moos vermisst. Ihre Überreste mussten mit einer Motorsäge aus dem Eis geschnitten werden.
von  Abendzeitung
Männer der Freiwilligen Feuerwehr Murnau bergen die Leiche aus dem Moor.
Männer der Freiwilligen Feuerwehr Murnau bergen die Leiche aus dem Moor. © Feuerwehr Murnau

MURNAU - Die 76-jährige Kräutersammlerin wurde seit Juli im Murnauer Moos vermisst. Ihre Überreste mussten mit einer Motorsäge aus dem Eis geschnitten werden.

Nur noch ein paar bleiche Knochen ragten aus dem Murnauer Moos. Ein Spaziergänger war zufällig auf den skelettierten Leichnam gestoßen. Inzwischen ist das Rätsel der Moor-Leiche gelöst. Es handelt sich um eine Kräutersammlerin (76), die seit vergangenen Sommer vermisst wurde und vermutlich bei einem Ausflug im Moor versank.

Die sumpfige Stelle, an der der Wanderer das Skelett fand, ist kaum zugänglich. Der Boden ist normalerweise aufgeweicht, jeder Schritt lebensgefährlich. Durch den strengen Frost, ist das Moor allerdings begehbar und deshalb stieß ein Wanderer jetzt auf die Leiche. „Es war purer Zufall, dass die Frau gefunden wurden“, erzählt Kriminalhauptkommissar Werner Burger.

Zehn Stunden brauchten Feuerwehrleute, um mit einer Motorsäge die Gebeine in zwei Eisblöcken aus dem Moos zu schneiden. Ein Hubschrauber flog die Blöcke zur Kripo nach Garmisch.

Dort musste der grausige Fund in einer Garage und mit Hilfe von warmen Wasser aufgetaut werden, damit ihn Rechtsmediziner obduzieren konnten. Dabei wurde im Rucksack der Toten ein Ausweis gefunden.

Die 76-Jährige war mit ihrem Radl im vergangenen Juli im Sumpf unterwegs. Sie hat sich, so vermuten die Ermittler, bei einer Rast kurz hingesetzt. Dabei war sie offenbar eingesunken und hatte sich nicht mehr alleine befreien können.

rah

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