Tiefgaragen-Mord: 500 Zeugen sollen aussagen!
Zum Mammut-Prozess gegen Peter S. (45) hört das Schwurgericht auch 29 Gutachter an.
NÜRNBERG/ERLANGEN Das wird ein noch nie da gewesener Mammut-Prozess! Wegen heimtückischen Mordes an der Arzthelferin Susanne Mally (†27) in einer Erlanger Tiefgarage, aber auch wegen Vergewaltigung und Kindesmissbrauchs hat die Nürnberger Staatsanwaltschaft jetzt den Landschaftsgestalter Peter S. (45) angeklagt.
Allein die Anklageschrift für den Indizienprozess umfasst 735 Seiten. 500 Zeugen und 29 Sachverständige sollen auftreten. Denn der angeklagte Erlanger bestreitet, dass er das Opfer in in der Tiefgarage abpasste und erstach. Doch der Mann hat ein Motiv: Denn Susanne Mally wusste wohl, dass er seine Tochter (damals 13) und ein weiteres Mädchen (damals 15) missbraucht hatte. Wollte er verhindern, dass sie zur Polizei ging?
Der Mord geschah am 5. März 1999. Erst neun Jahre später – am 23. Januar 2008 – wurde Peter S. festgenommen (AZ berichtete). So lange brauchte die Soko „Susanne“, um tausende Spuren zusammenzutragen. Deshalb waren auch 29 Gutachter mit dem Fall befasst, darunter viele Ermittler, die beispielsweise den Dreck unter den Nägeln der Getöteten nach Hinweisen auf den Täter untersuchten. Sie überprüften auch Lackreste, Haare oder Hautschuppen per DNA- und Molekular-Analyse. Dazu kommen Gutachten zur Schuldfähigkeit von Peter S.. Der Prozess wird im Herbst stattfinden. cis