Terror im Knast: Erpresser-Bande vor Gericht
AUGSBURG - Sechs Männer stehen wegen Schutzgelderpressung im Kaisheimer Gefängnis vor Gericht. Fünf davon schweigen. Und der Sechste weist jede Schuld von sich. Die Verhandlung findet unter massiven Sicherheits-Vorkehrungen statt.
Vor dem Amtsgericht Augsburg hat am Montag ein Prozess wegen Schutzgelderpressung im Gefängnis begonnen. Sechs Männer im Alter zwischen 25 und 38 Jahren müssen sich wegen Bandenbildung, Gewaltanwendung und Schutzgelderpressung verantworten.
Sie sollen die Straftaten im Kaisheimer Gefängnis ausgeübt haben. Laut Anklage gehören sie zu einem russischen „Abtschak-System“. Dabei handelt es sich um mafiaähnliche Strukturen unter Russlanddeutschen, bei denen unter Androhung von Gewalt Geld für Drogenhandel oder andere kriminelle Taten erpresst wird. Fünf der Angeklagten äußerten sich am Montag nicht zu den Vorwürfen. Einer wies jede Schuld von sich.
In dem Verfahren geht es um einen Vorfall aus dem Jahr 2006, bei dem angeblich ein russisch sprechender Mitinhaftierter, der nicht bereit war Zahlungen zu leisten, in den Gefängniskeller gelockt und dort von den Angeklagten bedroht und mit Fäusten und Füssen geschlagen und getreten wurde. Die Anklage lautet auf versuchte räuberische Erpressung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Das Verfahren unter massiven Sicherheitsvorkehrungen ist auf drei Tage angesetzt.
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