Teenies töten Obdachlosen
PASSAU/STRAUBING/NEU-ULM - Gewalt-Orgien in Bayern: Zwei 16- und 18-Jährige prügeln zum Zeitvertreib einen 59-Jährigen im niederbayerischen Simbach zu Tode. In Straubing und Neu-Ulm treten Jugendliche auf Passanten ein.
Karl-Heinz W. starb im Dreck. Zu Tode geprügelt in einem alten Lagerhaus in Simbach am Inn (Niederbayern). Seine Peiniger hatten dem 59-jährigen Obdachlosen mit Schlägen und Tritten die Rippen gebrochen. Dann brachen sie ihm den Schädel.
Sie sind jung - und töteten einen Menschen aus Langeweile
Die Täter sind jung: Peter G. ist 16, sein Kumpel Lukas S. 18 Jahre alt. Sie wollten nicht töten, wie sie sagen. Sie hatten lediglich jemanden „aus einer aggressiven Laune heraus aufmischen wollen“, sagten sie der Polizei. Eine erschreckende Gewalttat – und nicht die einzige im Freistaat: Zwei Jugendliche traten in Straubing einen 20-Jährigen zusammen. Acht Teenager fielen in Neu-Ulm über drei Jugendliche her und prügelten ein Mädchen krankenhausreif.
Jugend brutal – der feige Mord an Karl-Heinz W. wurde nur zufällig aufgedeckt: Vergangenen Donnerstag fand ein Obdachloser Karl-Heinz W. in der Lagerhausstraße 3, direkt gegenüber des Bahnhofs in Simbach. Erst dachte die Polizei an einen Unfall.
Peter G. und Lukas S. suchten ein Opfer
Das änderte sich nach der Obduktion: Karl-Heinz W. wurde totgeschlagen. Von Peter G. und Lukas S. Beide Buben aus dem Landkreis Rottal-Inn waren laut Polizei am Dienstag in Simbach auf der Suche nach einem Opfer. Sie stiegen über ein Fenster in das leer stehende Gebäude. Karl-Heinz W. döste auf einer Liege. Sie traktierten ihn mit Füßen und Fäusten und ließen ihn schwer verletzt liegen. Am nächsten Tag kamen sie zurück – da war der 59-Jährige bereits tot.
Peter G. und Lukas S. haben gestanden. Sie wurden wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord festgenommen. Beide haben keine Arbeit und keine Ausbildung. Lukas S. ist der Polizei wegen Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bekannt, Peter G. wegen Sachbeschädigungen. Damit fallen sie genau in das Raster aggressiver Jugendlicher (siehe Interview).
Jugendbande schlägt ein Mädchen zusammen
Noch nicht ganz aufgeklärt ist ein Gewalt-Exzess in Straubing: Hier schlug ein 14-Jähriger gestern gemeinsam mit einem Freund einem 20-Jährigen mit der Faust ins Gesicht und trat auf ihn ein, als er am Boden lag. Sie ließen erst von ihm ab, als zwei Passanten kamen. Der 14-Jährige wurde festgenommen und seinen Eltern übergeben. Der Mittäter versteckt sich noch.
Brutal attackierte in Neu-Ulm eine Gruppe von acht 15- bis 17-Jährigen zwei junge Männer (18, 20) und eine 18-Jährige auf offener Straße. Sie schlugen ihr mehrmals ins Gesicht, traten sie am Boden zusammen, die junge Frau musste in die Klinik. Ein Polizist aus Neu-Ulm versteht die Welt nicht mehr: „Schlägereien unter Jugendlichen sind an der Tagesordnung, in dieser Form ist das aber die Ausnahme – vor allem, dass sie eine Frau zusammenschlagen.“
Thomas Gautier