Tausende Schaulustige: Erster Viehscheid im Allgäu
Nach einem prächtigen Bergsommer kehren in den nächsten Wochen Zehntausende Rinder von den bayerischen Almen zurück ins Tal. Beim Auftakt in Pfronten waren die Kühe in der Minderheit.
Pfronten – Der traditionelle Viehscheid im Allgäu hat am Samstag bei strahlendem Sonnenschein mit einem Volksfest begonnen. In Pfronten im Allgäu säumten tausende Schaulustige die Straßen, um die Hirten mit ihren Rindern bei ihrer Ankunft im Tal zu begrüßen. Etwa 100 Tage hatten sie auf den Bergweiden verbracht.
Das Ende des Bergsommers und die Rückgabe der Tiere an ihre Besitzer wird in etwa 25 bergnahen Orten im Allgäu jedes Jahr groß gefeiert. Bis Ende September werden rund 52 000 Jungrinder und Milchkühe von den 1400 oberbayerischen Almen und Allgäuer Alpen ins Tal getrieben, wo das Vieh seine Winterquartiere bezieht.
Für den Abtrieb hatten die Hirten den Rindern große, schwere Schellen aus Schwarzblech um den Hals gehängt. So kündigten sie schon von weitem ihr Kommen an. Rund 500 Kühe von sieben Alpen, wie die Bergweiden auf Schwäbisch heißen, waren auf dem Weg zum Pfrontener Scheidplatz, wo die Hirten sie an ihre Besitzer verteilten.
„Ich kannte den Viehscheid bisher nur aus dem Fernsehen. Wenn man das hier live erlebt und die geschmückten Leittiere sieht, ist das schon ein tolles Erlebnis“, sagte Rudolf Zimmermann aus Neunkirchen im Saarland. Gerhard und Sieglinde Herwig aus Kassel meinten: „Es ist sehr beeindruckend, wenn die großen Herden angerannt kommen.“
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