Sturz vom Partyschiff: Tod in der Donau?
Engelhartszell/Passau Was für ein grausamer Muttertag. Die grauhaarige Frau sitzt stumm neben ihrem Ehemann auf einem Poller der Anlegestelle Engelhartszell (Oberösterreich) und blickt flussabwärts auf die brauntrübe Donau. Irgendwo dort unten haben Schiffsmatrosen in der Nacht ihren 18-jährigen Sohn im Licht der Taschenlampen das letzte Mal gesehen. Er schwamm in dem 13 Grad kalten Fluss um sein Leben, versuchte das rechte Ufer zu erreichen.
Der 18-jährige Bursche Daniel Sch. aus dem Innviertel war gegen 23 Uhr vom Mitteldeck des Novel-Partyschiffes „Catwalk“ gesprungen. Wahrscheinlich aus Übermut. Laut Zeugenaussagen war er alkoholisiert. Eine fröhliche Bootsparty endete mit Betroffenheit und Entsetzen.
Die „Catwalk“ ist ein Party-Traumschiff, das zwei Regensburger Event-Manager aus einem alten Ausflugsdampfer geschaffen haben.
In 13 Grad kaltem Wasser hat ein Mensch knapp eine halbe Stunde Überlebenschance. Zwei Minuten je Grad über Null lautete eine Faustregel. Bis 2 Uhr früh suchten 100 Kräfte von Feuerwehr und Polizei mit neun Booten die Donau flussabwärts und das Ufer ab. Vergeblich.
Am Morgen wurde die Suche fortgesetzt. Wärmebildkameras sind im Einsatz. „Sie können auf bis zu 300 Meter Entfernung Temperaturunterschiede von 0,5 Grad wahr nehmen“, so ein Feuerwehrler.
Um 12.30 Uhr wurde gestern die Suche endgültig eingestellt. „Wir werden jetzt Aschach, die nächste Schleuse donauabwärts, informieren“, sagt der Einsatzleiter betrübt.