Stunk-City: Jetzt kracht’s richtig

Nach der Rückzugs-Drohung von Hauptsponsor Brose: Stadtspitze schießt zurück. OB Starke: „Kein Sportverein in Bamberg wird großzügiger unterstützt“. Heute geht es um die Details
von  Abendzeitung
Das Lachen ist ihnen vergangen: Manager Wolfgang Heyder, OB Andreas Starke und Hauptgesellschafterin Sabine Günther (v. l.).
Das Lachen ist ihnen vergangen: Manager Wolfgang Heyder, OB Andreas Starke und Hauptgesellschafterin Sabine Günther (v. l.). © abendzeitung

Nach der Rückzugs-Drohung von Hauptsponsor Brose: Stadtspitze schießt zurück. OB Starke: „Kein Sportverein in Bamberg wird großzügiger unterstützt“. Heute geht es um die Details

BAMBERG In Freak-City eskaliert die Auseinandersetzung zwischen Double-Gewinner Brose Baskets und der Stadt Bamberg zu einem Basketball-Stellungskampf: Willkommen in Stunk-City. Gestern warfen OB Andreas Starke und Sportbürgermeister Werner Hipelius Manager Wolfgang Heyder „bewusste Täuschung der Öffentlichkeit“ vor. Hintergrund: Am Montag hatte Heyder informiert, dass ein Ausstieg des Hauptsponsors Brose drohe, weil die Stadt den Basketball zu wenig unterstütze. „Ein frustrierter, verärgerter und trauriger Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafter-Versammlung der Brose Gruppe, möchte unter diesen Bedingungen nicht mehr weiter investieren“.

"Das überragende Engagement der Stadt wird nicht anerkannt"

Jetzt kontern die Kommunalpolitiker. „Kein Sportverein in Bamberg wird großzügiger unterstützt als die Basketballer“, so Starke. „Summiert man alle investiven Maßnahmen der Stadt Bamberg im Zusammenhang mit der Errichtung und dem Umbau der Jako-Arena, so ergibt sich ein Betrag von ca. 5,3 Millionen Euro. Zuletzt wurde das Sponsoring dauerhaft auf 315.000 Euro erhöht“. Und Hipelius befand: „Zudem wird die Halle den Basketballern mietfrei überlassen“. Die Stadtspitze bedauert: „Das überragende und überdurchschnittliche Engagement der Stadt wird nicht anerkannt“.

Zu den Attacken will sich Heyder, der Vater des Bamberger Basketball-Märchens, erst heute bei einer Pressekonferenz im Detail äußern. Im Grunde geht der Streit nicht um die Finanzierung der Profi-Basketballer, sondern um vernünftige Strukturen und Trainingsbedingungen. Heyder wurmt es, dass die Stadt fünf Millionen Euro in ein kaum benutztes Bamberger Fußball-Stadion steckt, aber ihren Verpflichtungen, optimale infrastrukturelle Voraussetzungen für den Spitzen-Basketball zu schaffen, nicht genügend nachkomme.

Eigentümerin musste 15 Millionen Euro in die Halle stecken

Sabine Günther, die Hauptgesellschafterin der Brose Baskets und frühere Arena-Eigentümerin, musste aus eigener Tasche über 15 Millionen Euro in die Multifunktionshalle stecken. Dagegen zeigt sich die Stadt gegenüber der Kultur äußerst spendabel. In die Konzert- und Kongresshalle wurden über 20 Millionen sowie in den Umbau des E.T.A.-Hoffmann-Theaters 12 Millionen Euro investiert. Die Bamberger Symphoniker werden jährlich mit 1,4 Millionen Euro subventioniert. Werner Haala

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