"Stunde der Gartenvögel": Sorge um Feldsperling und Grünfink

Die Mitmachaktion "Stunde der Gartenvögel" bringt ernüchternde Ergebnisse. Zwei Arten wurden besonders selten gesichtet.
dpa |
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Er wurde nur selten beobachtet: der Grünfink (Archivbild)
Er wurde nur selten beobachtet: der Grünfink (Archivbild) © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
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Die Ergebnisse der diesjährigen Mitmachaktion "Stunde der Gartenvögel" besorgen den Naturschutzverband LBV. "Trotz bestem Zählwetter konnten die Teilnehmenden im Durchschnitt nur 26 Vögel pro Garten beobachten. Das sind acht Vögel weniger als noch vor zehn Jahren", sagte LBV-Vogelexpertin Angelika Nelson laut Mitteilung. So wenige Vögel wurden seit Start der Aktion noch nie gezählt.

"Es scheint, dass sich die drastische, wissenschaftlich belegte Abnahme vieler Vogelarten auf Wiesen und Feldern auch bei den Vogelarten in Bayerns Städten und Dörfern fortsetzt." Es fehlten Verstecke und geeignete Brutplätze. Auch der Mangel an Insekten sei ein zentrales Problem, da fast alle Singvögel Insekten zur Jungenaufzucht benötigten.

Dem Feldsperling fehlen die Samen als Nahrung

Bei der Mitmachtaktion "Stunde der Gartenvögel" waren die Menschen aufgerufen, vom 9. bis 11. Mai Vögel in Parks und Gärten zu zählen. Rund 11.700 Menschen machten in Bayern mit. LBV und Nabu initiierten die Aktion zum 21. Mal.

Besonders selten wurden nach LBV-Angaben der Feldsperling und der Grünfink gesichtet. Dem Feldsperling "fehlen die Samen heimischer Wildkräuter wie Melde, Knöterich oder Beifuß", sagte Nelson. "Auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft trifft diese Art." Beim Grünfink könnten viele Tiere einem Krankheitserreger zum Opfer gefallen sein.

Am häufigsten zu sehen war der Haussperling, gefolgt von der Amsel. "In Bayern konnten über 90 Prozent der Teilnehmenden eine oder mehrere Amseln im Garten beobachten. Sie bleibt damit der Vogel, der an den meisten Zählorten vorkommt", erläuterte Nelson.

Garten als Lebensraum für Vögel

Der LBV wirbt dafür, in Gärten Lebensräume für Vögel zu schaffen: heimische Wildblumen, Beerensträucher, dichte Hecken oder Tothölzer können Nahrung, Unterschlupf und Brutplätze bieten. "Gärten sind zwar kein Ersatz für großflächige Schutzgebiete, können aber im Siedlungsraum eine wichtige Funktion übernehmen – als grüne Oasen für Tiere und Pflanzen", sagte Nelson.

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