Studie: Wo wir in zehn Jahren gute Geschäfte machen
Institut beschreibt 14 Wachstums-Märkte, auf denen sich die Produkte aus der Metropolregion besonders gut verkaufen werden
NÜRNBERG Wo werden die Firmen der Metropolregion Nürnberg in zehn Jahren ihre Produkte verkaufen? Zurzeit sind die Länder der EU die Haupthandelspartner der mittelfränkischen Export-Wirtschaft. Doch die Gewichte in der Weltwirtschaft beginnen sich zu verschieben: Schon heute haben von den 2500 exportierenden Firmen der Region 1200 Geschäftskontakte in Asien. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die NürnbergMesse haben beim Prognos-Institut eine Studie in Auftrag gegeben, um die Chancen auf den Wachstums-Märkten der Zukunft abzuschätzen.
14 Märkte mit enormem Wachstums-Potenzial
Insgesamt 14 Märkte hat Prognos identifiziert. Dort werden 2020 rund 4,2 Milliarden Menschen leben – 54 Prozent der Weltbevölkerung. Das sind die so genannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China), die hoch entwickelten Industrie-Nationen USA, Japan und Südkorea – und die zweite Reihe der „merging markets“, Regionen, in denen man enormes Wachstums-Potenzial sieht wie Saudi-Arabien, Türkei, Iran, Mexiko, Südafrika, Ukraine und Kasachstan.
Die Studie hat untersucht, wie erfolgreich die fünf Nürnberger Kompetenzfelder sich auf den Märkten positionieren könnten, als da wären: Verkehr und Logistik, Information und Kommunikation, Medizin und Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Automation und Produktionstechnik.
Beispiel Indien:
Der Subkontinent gehört zu den am schnellsten wachsenden Märkten weltweit (durchschnittlich 7,9 Prozent bis 2020). Das Wachstum schafft eine große Nachfrage nach Verkehr- und Logistik-Dienstleistungen. Außerhalb der Großstädte ist der Nachholbedarf an Kommunikations-Technik groß. Durch den steigenden Wohlstand können sich immer mehr Inder medizinische Behandlungen leisten. Der Energie-Bedarf explodiert.
Beispiel Brasilien:
Das Land hat mit gewaltigen Abfall-Problemen zu kämpfen, gleichzeitig müssen die Energie-Kapazitäten erweitert werden. Eine absolute Boom-Region ist Brasilien für die Verkehrs- und Logistik-Branche: Im Zuge der Fußball-WM 2014 und der Olympischen Spiele 2016 stehen Infrastruktur-Investitionen in Milliardenhöhe an.
Beispiel Japan:
In keinem anderen Land werden 2020 alte Menschen eine so große Rolle spielen wie in Japan. Deshalb wird der Bedarf an Produkten und Dienstleistungen im Gesundheitswesen überproportional wachsen. Auch wenn Japans Volkswirtschaft bis 2020 durchschnittlich nur um 0,4 Prozent wachsen wird und den zweiten Platz in der Welt hinter den USA an China verlieren wird.
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