Streusalz-Not: Lieferanten sind schuld
...sagen jedenfalls die bayerischen Städte. Nürnbergs Bestellung ist immer noch nicht da
REGENSBURG/NÜRNBERG Glatteis-Zoff in Bayern! Der bayerische Städtetag gibt den Salzlieferanten die Schuld für Engpässe in den Lagern der Städte und Gemeinden. Die Städte hätten sich dagegen gut auf den Winterdienst vorbereitet, so Verbands-Boss Hans Schaidinger, der gleichzeitig auch Regensburgs OB ist.
Städte mit knapper Lagerkapazität müssen allerdings Salz nachbestellen. In den vergangenen Jahren sei dies problemlos möglich gewesen. Nur in diesem Winter gebe es Probleme, sagt Schaidinger. Teils würden die Kommunen auf die Warteliste gesetzt, teilweise würden die Salzlieferanten auch gar keine Bestellungen mehr entgegennehmen.
„Vorräte können die Kommunen nur insoweit anlegen, als sie auch Lagerkapazitäten haben. Immer mehr bayerische Städte und Gemeinden schließen sich zum Streusalzeinkauf zusammen. Vorrangig müssen aber auch die Salzlieferanten so viele Vorräte anlegen, dass sie auch dann noch liefern können, wenn der Bedarf drastisch zunimmt“, sagte Schaidinger.
Engpässe beim Winterdienst gab es bisher in Nürnberg. Die Stadt hatte Anfang Dezember rund 7500 Tonnen Salz nachgeordert, bisher aber nur 1000 Tonnen erhalten, die bereits verbraucht seien. Ein Schiff mit Salz-Nachschub steckt im zugefrorenen Kanal fest.
In den kommenden Tagen wird es milder. Die Streufahrzeuge werden also wieder häufiger unterwegs sein. Nach Angaben von Volker Wünsche vom Deutschen Wetterdienst wird es in der Nacht zum Freitag regnen. Vor allem bei uns droht dann Glatteisgefahr. dpa/azn
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