Streit um Rock im Park: So laut war es wirklich!

Grenzwerte bis auf einen kurzen Ausrutscher immer unterschritten – nur zwölf Beschwerden.
von  Abendzeitung
Alexander Sixt vom Katastrophenschutz überwachte die Lautstärke.
Alexander Sixt vom Katastrophenschutz überwachte die Lautstärke. © Klaus Schillinger

Grenzwerte bis auf einen kurzen Ausrutscher immer unterschritten – nur zwölf Beschwerden.

NÜRNBERG Rock im Park (RIP) ist rum, was bleibt, ist die Nachlese. Besonders für die Stadt Nürnberg wird es spannend: Wurden die Auflagen in Sachen Lärmschutz für die Anwohner eingehalten? Denn es geht um Rock im Park 2010 – das Festival mit internationalen Künstlern könnte auf der Kippe stehen, wenn drei Anwohner mit ihrer Klage Recht bekämen.

Am Freitag hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in letzter Sekunde seinen Segen zu RIP gegeben und die Beschwerde der drei Anwohner zurückgewiesen. Doch ob die Lärmschutzanordnungen tatsächlich unzureichend sind, konnten die Richter so kurzfristig nicht mehr feststellen – deshalb wird diese Frage vom Verwaltungsgericht Ansbach geprüft werden.

Bis 20 Uhr 70 Dezibel, bis 22 Uhr 65 Dezibel

Das Ordnungsamt hatte klare Vorgaben gemacht: bis 20 Uhr 70 Dezibel, bis 22 Uhr 65 Dezibel.

Es gab während der dreitägigen Rock’n’Roll-Überdosis genau zwölf Beschwerden.

Nun singen Bands wie „Guano Apes“ und „Billy Talent“ wahrlich keine Schlummerlieder. Doch während sie auftraten (Freitag, 18 bis 20 Uhr), maß Alexander Sixt vom Katastrophenschutz Nürnberg in der Bauernfeindstraße 54 Dezibel. Alle zwei Stunden fuhr er vier Kontrollpunkte an, neben der Bauernfeind- die Karl-Schönleben-Straße, die Viatisstraße und die Schultheißallee. Überall das gleiche Digital-Bild auf dem Display des Messgeräts: Grenzwerte unterschritten.

„Nur einmal gab’s einen Ausrutscher“, erklärt Peter Murrmann vom Bürgermeisteramt. „The Killers“ drehten am Samstag um 21.45 Uhr voll auf. „Sie sind Künstler“ – so erklärten sich die Musiker laut Murrmann, „die Auflagen haben die nicht gejuckt“. Die Verantwortlichen von Argo allerdings sehr. Doch der Soundmischer lenkte nicht ein. Als er mit Prügeln drohte, holte Argo die Polizei. Es wurde leiser.

Murrmann: „Das war ein Festival, das den Lärm absolut im Griff hatte, das völlig friedlich war, bei dem sich an jede Auflage gehalten wurde. Das neue Tonkonzept hat funktioniert, auch dank der neuen Moltonverkleidung an der Sound-Anlage – da hörst du überhaupt nichts mehr.“

Was der Grund für zwei der insgesamt zwölf Beschwerden gewesen sein dürfte: Die jammerten nämlich, es sei viel zu leise. Susanne Will

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