Stoß-Verkehr zur Bio-Messe: Puff-Prämie für Taxifahrer

Nachtclub-Besitzer und Bordellbetreiber zahlen den Fahrern 40 Euro pro abgeliefertem Gast
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Taxi-Fahrer kassieren für Kunden, die sie im Rotlichtviertel abliefern, eine 40 Euro-Prämie.
bayernpress Taxi-Fahrer kassieren für Kunden, die sie im Rotlichtviertel abliefern, eine 40 Euro-Prämie.

Nachtclub-Besitzer und Bordellbetreiber zahlen den Fahrern 40 Euro pro abgeliefertem Gast

NÜRNBERG Mit einer Kopfprämie wollen Bordell- und Nachtclubbetreiber die flaue Geschäftslage ankurbeln! 40 Euro bekommt zum Beispiel jeder Taxifahrer, der einen Gast in einem der Etablissements rund um die Frauentormauer abliefert.

„Wenn Messe ist, brummt das Provisionsgeschäft besonders gut“, verrät ein Taxifahrer, der immer nur nachts unterwegs ist. Vor allem die großen mehrtägigen Fachmessen (Spielwaren, BioFach, Brau-Beviale) spülen Besucher in die Stadt, die sich nach Schließung der Messehallen noch gern ein wenig amüsieren möchten. Die Taxifahrer weisen ihnen mit Blick auf die Zusatzeinnahmen gerne den Weg in die einschlägigen Lokale.

„So locker wie vor zehn oder 20 Jahren sitzt das Geld längst nicht mehr“, beschreibt ein Nachtclub-Besitzer die momentane Geschäftslage. Messe-Events sind deshalb eine willkommene Ausnahme. „Am besten läuft das Geschäft während der Brau-Messe“, erklärt der Fachmann aus dem horizontalen Gewerbe. Die 40 Euro Prämie, die er den Taxifahrern zahlt, holt er mit hohen Getränke-Preisen wieder rein.

Die Taxifahrer freuen sich über den lukrativen Sonderbonus aus dem Rotlicht-Milieu. „Ich verdiene damit manchmal mehr als mit dem normalen Taxigeschäft“, lässt sich ein Fahrer in die Karten schauen. Das normale Taxigeschäft ist seinen Worten zufolge längst nicht mehr so lukrativ: „Erst hat uns der Euro schwer zu schaffen gemacht, jetzt die Wirtschaftskrise. Beim Taxi sparen die Leute halt zuerst.“

510 Taxen gibt es derzeit in Nürnberg. Die Fahrer jammern, dass dies viel zu viele seien. Diese Ansicht, wenngleich etwas zurückhaltender formuliert, vertritt auch Wolfgang Ziegler, einer der beiden Geschäftsführer der Taxizentrale: „Zu wenige sind es sicher nicht.“ Helmut Reister

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