Stimmung in Metallindustrie bricht "beispiellos schnell" ein
München (dpa/lby) - Die Stimmung in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie ist in der Corona-Krise drastisch eingebrochen. Das vom Branchenverband vbm erhobene Geschäftsklima sackte binnen Monatsfrist um 24,1 Punkte auf -29,5 ab, wie der Arbeitgeberverband vbm mitteilte. Das war der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebung 1991.
Die Schnelligkeit des Einbruchs sei "beispiellos", sagte vbm-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Die Unternehmen wurden durch die Corona-Krise mit voller Wucht getroffen", betonte er. "Die Warenströme kamen praktisch über Nacht zum Erliegen."
Vor allem die Erwartungen zogen den Index nach unten. Sie gaben um 38,2 auf -41,1 Punkte nach. Die Bewertung der aktuellen Lage verschlechterte sich um 10 Punkte auf -17,9. Die absoluten Werte des Index stellen keine Rekorde dar, in der Finanzkrise 2009 waren sie auf noch tiefere Werte gesunken, das aber langsamer.
Am schlechtesten sind Lage und Erwartungen bei Automobilindustrie und Maschinenbau. In der Elektronikindustrie sind vor allem die Erwartungen äußerst pessimistisch. Noch am besten stellt sich die Lage bei den Herstellern von Metallerzeugnissen dar.
Die staatlichen Liquiditätshilfen seien derzeit "existenziell", sagte Brossardt. "Der Metall- und Elektroindustrie und Bayern insgesamt steht in der Corona-Krise noch eine harte Zeit bevor."
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