Stiedl setzt sich bei Wahl zum bayerischen DGB-Chef durch
Stiedl hatte in seiner kämpferischen Bewerbungsrede Stärke und Selbstbewusstsein des DGB Bayern beschworen. Dieser müsse angesichts seiner Mitgliederzahl "ebenbürtig mit der Staatskanzlei" agieren, betonte er und kritisierte, dass Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nur einer kurze Grußbotschaft geschickt habe, statt selbst Rede und Antwort zu stehen.
Zudem kritisierte Stiedl mangelnde Gerechtigkeit in der Gesellschaft, forderte die Rücknahme der Auswirkungen von Hartz IV und mehr Umverteilung von Reichtum. Auch auf die Corona-Krise ging er ein. Deren Auswirkungen könnten "nur mit einem aktiven Staat, mit starken sozialen Sicherungssystemen und vor allem mit durchsetzungsstarken Gewerkschaften" gerecht bewältigt werden.
Die IG Metall Bayern gratulierte dem neuen DGB-Bezirksvorsitzenden aus ihren eigenen Reihen. IG Metall-Bezirksleiter Johann Horn betonte, Stiedls Erfahrung werde "auch beim DGB wertvoll sein" er sei "ein leidenschaftlicher Gewerkschafter und DGBler".
Der alte Amtsinhaber, Matthias Jena war vergangenes Jahr aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten und kurz darauf gestorben. Er hatte seit 2010 an der Spitze des DGB Bayern gestanden. Bis zur Neuwahl hatte die alte und neue Stellvertreterin Pasquale die Aufgaben übernommen.
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