Stellenstopp an Bayerns Schulen: Grüne warnen vor "fatalem Signal"

Auch Bayern muss sparen. Deshalb soll es vorübergehend keine neuen Stellen geben, auch nicht an Schulen. Das sorgt für Kritik.
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Der Lehrermangel in Bayern könnte zu größeren Problemen führen. (Symbolbild)
Der Lehrermangel in Bayern könnte zu größeren Problemen führen. (Symbolbild) © Armin Weigel/dpa/Symbolbild

Die Landtags-Grünen üben Kritik am von der Staatsregierung angestoßenen Stellenmoratorium auch für die bayerischen Schulen. In Zeiten eines eklatanten Lehrkräftemangels sei es genau das falsche Signal, den Druck auf die Lehrer damit weiter zu erhöhen, sagte die bildungspolitische Sprecherin Gabriele Triebel der Deutschen Presse-Agentur.

Zudem sei es fatal für den Versuch, junge Menschen für den Lehrberuf zu begeistern. "Wir brauchen dringend eine bessere personelle und strukturelle Ausstattung sowohl der Förderschulen als auch der Regelschulen", forderte sie.

Für das Jahr 2026 wird es, so hat es das Kabinett vor einigen Monaten und der Landtag Anfang April beschlossen, ein generelles Stellenmoratorium geben. Das bedeute, "dass für das Haushaltsjahr 2026 und damit zum Schuljahr 2026/2027 keine zusätzlichen staatlichen Stellen geschaffen werden können", bestätigte das Kultusministerium in einer Antwort auf eine Landtags-Anfrage der Grünen.

Das kommende Schuljahr sei aber von dem Stellenmoratorium nicht betroffen. Und bestehende Planstellen, die etwa wegen Ruhestandseintritten frei würden, könnten auch in Zukunft mit neuen Lehrkräften nachbesetzt werden, hieß es.

Stellenmoratorium trotz Lehrermangel? Die Grünen kritisieren das scharf. (Archivbild)
Stellenmoratorium trotz Lehrermangel? Die Grünen kritisieren das scharf. (Archivbild) © Caroline SeidSeidel-Dißmannel/dpa

Grüne warnen vor Folgen auch für Förderschulen

Triebel nannte das Stellenmoratorium fatal, gerade für Förderschulen. "Denn zugleich klagen Schulen, insbesondere Förderschulen, über dramatischen Personalmangel." In manchen Regionen führe dies schon dazu, dass Kinder mit Behinderung möglicherweise Regelschulen besuchen müssten.

"Ziel muss es sein, dass der Besuch einer Regelschule durch gute personelle Ausstattung für so viele Kinder wie möglich zum Normalfall wird – mit der richtigen Unterstützung", argumentierte sie. "Gleichzeitig müssen Förderschulen als verlässliche Anlaufstellen für die Kinder erhalten bleiben, für die eine inklusive Beschulung im aktuellen System schlicht nicht möglich ist." Jahrelange Versäumnisse würden nun auf dem Rücken der schwächsten unserer Gesellschaft – Kindern mit Behinderung – ausgetragen, klagte sie.

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4 Kommentare
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  • Himbeergselchts am 27.04.2025 14:03 Uhr / Bewertung:

    Unser Ministerpräsident hat ganz bestimmt Lösungen: mehr Kreuze in öffentlichen Gebäuden und ansonsten helfen beten und Religionsunterricht. Naturwissenschaften und Sprachen werden deutlich überschätzt.
    Wo soll Bayern auch sparen, wenn nicht in der Bildungspolitik. O.k. Sparmaßnahmen in Umweltpolitik, bei Rentnern, Behinderten und im Gesundheitssystem böten sich noch an. Kinderbetreuung entfällt sowieso, ist kaum mehr vorhanden.

  • Der wahre tscharlie am 25.04.2025 21:48 Uhr / Bewertung:

    Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass die CSU einen schleichenden Bildungsabbau betreibt.
    Für ein neues "Super-Hightech-Ministerium" ist Geld aus dem Sondervermögen vorhanden, gleichzeitig wird die Bildung ins Familienministerium ausgelagert.

    Die fehlenden Unterrichtseinheiten während Corona wirken bei den Schüler*innen bis heute nach. Und dann hat das bayr. Kultusministerium in der Vergangenheit noch verzweifelt Lehrer*innen gesucht, auch Ehemalige und nun sollen keine Neuen mehr eingestellt werden.

    Dass der Andere auf der anderen Seite des Geoßen Teiches auch grad die Bildung runterfährt, ist vermutlich nur Zufall.

    Bildung sollte das A und O eines jeden Landes sein. Dafür sollte Geld da sein, eventuell aus dem Sondervermögen. Denn es ist eine Investition in die Zukunft.

  • eule75 am 25.04.2025 20:52 Uhr / Bewertung:

    Es werden wieder manche anderer Ansicht sein, aber diese Probleme mit Schulen hatten wir früher nicht. Einfache Lernmittel, Respekt vor den Lehrern, und wir haben es schneller geschafft als die heutige Jugend mit ihren überreizten Lernmethoden.

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