Steinewerfer wegen versuchten Mordes verurteilt
Weil er einen Betonklotz vor ein fahrendes Auto geworfen hat, ist ein 19-Jähriger zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Würzburg – Das Landgericht Würzburg sprach einen 19-Jährigen am Montag nach Jugendstrafrecht des versuchten Mordes schuldig. Der Mann hatte zugegeben, im Oktober 2012 bei Zellingen (Kreis Main-Spessart) ienen sieben Kilogramm schweren Betonklotz auf eine Bundesstraße geworfen zu haben. Er habe billigend in Kauf genommen, dass Menschen dabei verletzt oder sogar getötet werden, urteilten die Richter. Ein Autofahrer war über den Steinklotz gefahren, aber unverletzt geblieben.
Nach dem Vorfall hörte der junge Mann mit Freunden den Polizeifunk ab und verfolgte so die Reaktion der Beamten. Die Clique hatte immer wieder Gegenstände auf Straßen geworfen – nach Einschätzung des Gerichts, um sich gegenseitig etwas zu beweisen. Laut Gutachten war dem jungen Mann bewusst, dass dies illegal war. Ihm sei jedoch nicht klar gewesen, dass jemand zu Tode hätte kommen können.
„Mir tut es unendlich leid, was passiert ist“, beteuerte der Angeklagte. Er saß nach seiner Festnahme schon ein Jahr in Untersuchungshaft, hat inzwischen aber eine Ausbildung begonnen und sich von seinem alten Freundeskreis losgesagt. Trotzdem sah das Gericht keine ausreichenden Gründe für eine Bewährungsstrafe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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