Steinerne Brücke: Unesco lässt sich Zeit

Regensburg braucht einen Ersatz für die 900 Jahre alte Steinerne Brücke, die derzeit saniert wird. Ob das Ganze weltkulturerbe-verträglich vonstatten gehen könnte? Die Antwort lässt auf sich warten
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Die eingerüstete Steinerne Brücke in Regensburg – auch sie ist ein Weltkulturerbe
dpa Die eingerüstete Steinerne Brücke in Regensburg – auch sie ist ein Weltkulturerbe

REGENSBURG - Regensburg braucht einen Ersatz für die 900 Jahre alte Steinerne Brücke, die derzeit saniert wird. Ob das Ganze weltkulturerbe-verträglich vonstatten gehen könnte? Die Antwort lässt auf sich warten

Rund 900 Jahre ist Steinerne Brücke alt – da kommt’s auf ein Jahr mehr oder weniger eigentlich gar nicht an. Oder doch? Das Welterbekomitee der Unesco wird vorläufig jedenfalls nicht über die in Regensburg geplante Donaubrücke entscheiden. Das teilte die Stadt Regensburg am Freitag mit. Was die Stadt planungs- und verkehrstechnisch gesehen in ein echtes Dilemma stürzt. Aber schön der Reihe nach.

Die Stadt hatte für die Sitzung der Unesco-Experten in Brasilia eine Studie zum Bau einer Bustrasse eingereicht, die als Ersatz für die gesperrte Steinerne Brücke gedacht ist. Möglicherweise müssen die Planungen nun für ein Jahr bis zur nächsten Sitzung des Komitees auf Eis gelegt werden. Derzeit wird die „Steinerne“ für 20 Millionen Euro von Grund auf saniert.

Nach Angaben der „Mittelbayerischen Zeitung“ hatte sich das Komitee, das bis zum 3. August tagt, aus Termingründen entschieden, nur die Anträge zu behandeln, die vor dem 1. Februar am Unesco-Sitz in Paris eingegangen waren. Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU) kündigte an, dass er nun mit dem Pariser Welterbezentrum Kontakt aufnehmen werde. Die Stadt hofft auf baldige Informationen, wie die Planungen welterbe-verträglich weitergeführt werden können. Sie hat stets betont, dass in Regensburg – im Unterschied zur umstrittenen Dresdner Waldschlösschenbrücke – nicht gebaut wird, wenn die Unesco kein grünes Licht dafür gibt.

Die Steinerne Brücke war vor zwei Jahren wegen gravierender Baumängel auch für den Bus- und Taxiverkehr gesperrt worden, nachdem der weitere Autoverkehr schon lange von dem fast 900 Jahre alten Denkmal verbannt war. Daher müssen die Busse jetzt in die nördlichen Stadtteile große Umwege fahren. Die geplante Ersatzbrücke soll für schnellere Busverbindungen sorgen.

Die Stadt hat deswegen ein Gutachten für zwei denkbare Trassen erstellen lassen. Das Landesamt für Denkmalpflege lehnt allerdings die Variante einer Brücke im Westen der Altstadt vehement ab. Sie würde nach Ansicht der Denkmalschützer das historische Stadtbild verschandeln.

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