Stein-Anschlag auf S-Bahn: 6 Jugendliche geschnappt!

Die Strecke zwischen Nürnberg und Lauf ist immer wieder Ziel von gefährlichem Mutwillen – Ein Lokführer musste nach einem Treffer durchs offene Fenster ins Krankenhaus eingeliefert werden
NÜRNBERG Es fliegen Eier, Steine – und es wurden schon Lokführer verletzt! Auf der S-Bahnlinie zwischen Nürnberg und Lauf kam es in den letzten Monaten immer wieder zu Attacken Unbekannter. Am Donnerstag erwischte die Polizei sechs Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren. Sie hatten die S-Bahn Nummer 9187 mit Eiern und Steinen beworfen! Ob sie für die Taten vorher auch verantwortlich sind, wird gerade ermittelt.
Die Serie der Attacken begann im Juli
Die Serie begann im Juli. Am 2. Juli hielt die S-Bahn in Röthenbach-Seespitze. Der Fahrer bemerkte eine Gruppe, die sich zwischen dem ersten Wagen und der Lok zu schaffen machte: S-Bahn-Surfer bei der Vorbereitung ihres lebensgefährlichen Hobbys. Der Schaffner stieg aus, befahl den Kids, herunterzusteigen. Als er anfuhr, flog ein Stein durch sein offenes Fenster. Er traf ihn mit solcher Wucht am Kopf, dass der Fahrer ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Am 2. November an der Haltestelle Steinberg, ein paar Stationen weiter: Durch das offene Fenster traf ein Ei den Kopf eines weiteren Fahrers. Die Werfer wurden nicht erwischt.
Und jetzt der dritte Fall: Bei der Abfahrt aus dem Bahnhof Laufamholz sah der Lokführer eine Gruppe Jugendlicher am Bahnsteig, die sich im Gebüsch versteckten. Fahrplanmäßig fuhr der Mann los, plötzlich hörte er laute Geräusche. Etwas klatsche auf der Lok auf. Er schaute aus dem Fenster, sah, dass die Jugendlichen aus dem Gebüsch heraus Steine und Eier auf die Bahn warfen und hörte, wie sie die Treffer lauthals feierten.
Eine Streife der Bundespolizei konnte kurze Zeit später eine Gruppe von sechs Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren festnehmen. Sie hatten auch pyrotechnische Gegenstände wie China-Kracher dabei.
Gegen sie wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und wegen eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt. Nach Feststellung der Personalien wurde sie aus dem Gewahrsam entlassen.
Die S-Bahn wird auf Schäden untersucht. Reisende wurden nicht verletzt.