Steigende Schülerzahlen, weniger Lehrer: Was Bayern ab 2026 droht

Trotz Warnungen vor einem sich zuspitzenden Lehrermangel in den kommenden Jahren gibt es in der Staatsregierung noch keine Pläne für Neueinstellung nach dem Jahr 2026. Der weitere Verlauf hänge dann von den künftigen Haushaltsverhandlungen ab, sagte Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) in München. "Und da werde ich mich natürlich mit aller Kraft für unsere Schulen auch weiterhin einsetzen."
Für das Jahr 2026 gilt in Bayern ein Einstellungsstopp bei staatlichen Stellen – das bedeutet, dass für das Schuljahr 2026/27 keine neuen Lehrer eingestellt werden dürfen.
Lehrerverbände hatten deshalb bereits wiederholt davor gewarnt, dass sich der ohnehin an vielen Schulen bereits spürbare Mangel an Lehrkräften weiter verschärfen werde. Auf das nun beginnende Schuljahr werde sich das geplante Stellenmoratorium jedoch nicht auswirken, sagte Stolz in München.
1.300 neue Stellen für das neue Schuljahr
Für das in der kommenden Woche beginnende Schuljahr habe man vorgesorgt und insgesamt 1.300 neue Stellen für Lehrerinnen und Lehrer geschaffen. Insgesamt werden rund 4.200 Lehrkräfte eingestellt, wie die Kultusministerin sagte. Das seien deutlich mehr als in den Vorjahren.
Hinzu kommen laut Ministerium 600 zusätzliche Stellen für sogenannte multiprofessionelle Kräfte, also etwa pädagogische Unterstützungskräfte oder Schulverwaltungspersonal. Auch bei der Zahl der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen, die dieses Jahr mit der Seminarausbildung beginnen, gibt es dem Ministerium zufolge einen leichten Anstieg auf dann 4.200 Referendarinnen und Referendare. Hinzu kommen 570 Quereinsteiger, die in die Vorbereitung starten.
Immer mehr Schülerinnen und Schüler in Bayern
Kommende Woche startet für insgesamt 1,76 Millionen Schülerinnen und Schüler in Bayern der Unterricht. 132.000 von ihnen sind Erstklässler. Damit steigt die Schülergesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr um rund 46.000, wie es vom Ministerium heißt. Insgesamt gibt es über 6.000 Schulen im Freistaat.