Statistik lügt nicht: So sicher ist Bayern
Die „Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2009“ – ein Zahlenwerk mit Licht- und Schattenseiten. Unterm Strich schnitt der Freistaat vor allem im bundesweiten Vergleich sehr gut ab. Doch einzelne Bereiche entwickelten sich negativ.
Der Überblick: Die Zahl der erfassten Straftaten ging erneut zurück, um 2,5 Prozent auf 635074. Das bedeutet 5073 pro 100000 Einwohner, die Aufklärungsquote liegt bei 63,9 Prozent. Das ist bundesweit Spitze. Innenminister Herrmann: „Wir schützen die Bürger und jagen die Ganoven – beides mit Erfolg.“
Gewalt gegen Polizisten: Trotz eines leichten Rückgangs hält der Innenminister die Situation weiter für „unerträglich“, er will per Bundesrats-Initiative den Strafrahmen für diese Delikte verschärfen.
Kinder- und Jugendkriminalität: 2009 war jeder vierte Tatverdächtige unter 21 Jahre alt. Bei Kindern wurde ein Rückgang um 5,6, bei Jugendlichen um 5,2 Prozent festgestellt.
Ausländer: Ihr Anteil an den Tatverdächtigen liegt seit Jahren konstant bei rund 23 Prozent. Besorgnis erregend hoch ist allerdings die Ausländer-Quote bei den Gewaltdelikten (27,4 Prozent). Die mit Abstand auffälligste Altersgruppe: 30- bis 39-Jährige mit 39,3 Prozent.
Gewaltkriminalität: Trotz aufsehenerregender Fälle (Dominik Brunner, Amoklauf in Ansbach): Insgesamt war die Entwicklung im letzten Jahr leicht rückläufig – um 568 Fälle oder 2,7 Prozent. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich: 83,2 Prozent.
Körperverletzung: Polizei und Politik registrieren eine hohe Gewaltbereitschaft, auch wenn die Fallzahlen um gut drei Prozent zurück gegangen sind.
Kreditkarten: „Das gezielte Ausspähen und Kopieren von Zahlungskarten-Daten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen“, so Innenminister Herrmann – nämlich im Fünf-Jahres-Vergleich ums Zehnfache.
Diebstahl: Der Rückgang liegt bei beachtlichen fünf Prozent, bei Autodiebstählen gab es letztes Jahre allerdings einen kleinen Zuwachs.hu
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